Kultfestival zählt 1,5 Millionen Gäste in 38 Jahren beim Kleinen Fest in Hannover
HANNOVER.
Mit dem 450. Kleinen Fest im Großen Garten, das am vergangenen Sonntag zu Ende ging, zählt das Kultfestival rund 1,5 Millionen Gäste, die in den zurückliegenden 38 Jahren großartige Kleinkunst im berühmten Barockgarten genossen haben. Es war die letzte Saison mit dem „Mann mit dem Zylinder“. Für 2023 zieht er eine beeindruckende Erfolgsbilanz.
Mit langanhaltendem, frenetischem Applaus und leuchtenden Handys ehrte das Publikum am letzten Abend der diesjährigen Kleinen Fests im Großen Garten den „Mann mit dem Zylinder“. Es war die letzte Saison von Harald Böhlmann, dem Erfinder und Organisator des äußerst erfolgreichen Kultfestivals aus Hannover.
Nach der Rede des Oberbürgermeisters Belit Onay und den Abschiedsüberraschungen der Künstler ging am 30. Juli das 450. Kleine Fest im Großen Garten am gestrigen Sonntag mit einem fulminanten Höhenfeuerwerk zu Ende.
Rund 150 Künstlerinnen und Künstler aus 22 Nationen hatten zwischen dem 5. und dem 30. Juli 2023 großartige Kleinkunst in einem der bedeutendsten Barockgärten des Kontinents gezeigt und Jung und Alt verzaubert.
Spektakuläres Programm mit grandioser Erfolgsbilanz
Zu den seit 1986 erfolgreich durchgeführten 450 Kleinen Festen kamen rund 1,5 Millionen Menschen. Rechnet man die wetterbedingt vorzeitig abgebrochenen 58 Feste dazu, blickt man auf über 500 Veranstaltungstage zurück. In diesem Jahr waren bei fast durchgehend schönem Sommerwetter zu den 23 Veranstaltungstagen rund 100 000 Gäste in den Barockgarten der Herrenhäuser Gärten gekommen.
Für ihr Finale hatten Harald Böhlmann und seine Co-Planerin Ghita Cleri ein besonderes Programm zusammengestellt, das in dieser Form nie wieder zu erleben sein wird. Vier Wochen lang – und damit länger als gewohnt – zündete im Barockgarten ein wahres Feuerwerk aus Publikumslieblingen der jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte des Kleinen Festes und interessanten Neuentdeckungen. Auf 49 Bühnen und Plätzen, zwischen Hecken, Boskettgärtchen und Teichen sowie auf und an den Wegen waren Masken, Magiern, Artisten und Komödianten, Puppenspiel, Pantomime, Comedy, Musik, Tanz, Ballade, Clownerie und anderes mehr zu erleben.
Wenn er auf die zurückliegenden 4 Wochen zurückblickt, ist Böhlmann hochzufrieden: „Wir blicken auf eine außergewöhnliche Saison zurück. Wir und die Künstlerinnen und Künstler haben nur in glückliche Gesichter geblickt.
Der Zauber des Großen Gartens und der vielfältigen Darbietungen hat das Publikum in diesem Sommer wohl noch mehr begeistert“. Besonders berührt war der „Mann mit dem Zylinder“ von den zahlreichen Festgästen, die sich bei ihm an allen Abenden für die schönen Stunden in den vergangenen Jahren bedankt haben: „Viele Menschen haben mir gesagt, dass das Kleine Fest ein Teil ihres Lebens geworden ist. Und das hat mich wirklich sehr bewegt“. Aber auch die Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt schätzen das Festival außerordentlich. Viele empfinden es als Auszeichnung, beim Kleinen Fest auftreten zu dürfen.
Eine Ära geht zu Ende
Als der „Mann mit dem Zylinder“ und die Künstlerinnen und Künstler der internationalen Kleinkunstszene das Publikum am Sonntagabend zum letzten Mal mit „Es war uns ein Vergnügen“ verabschiedeten, ging auch eine Ära zu Ende. Harald Böhlmann, der das Kleine Fest im Jahr 1986 erfunden und bisher geleitet hat, hinterlässt ein international renommiertes Festival, dessen Erfolgsgeschichte nicht nur in der Kleinkunstszene einmalig ist.