HANNOVER. Ein mächtiger Riese wurde 70 und ein ganzer Stadtteil feierte. Heute Nachmittag (17. August) hatte der Verein Schönes Mittelfeld (SchMitt e.V.) zusammen mit weiteren Initiativen und Vereines zu einem Fest am Rübezahlplatz eingeladen. Mit leckerem Essen – unter anderem heiße Waffeln vom SoVD und einem internationalen Büffet – Getränken, vielen Kinderspielen und einem Bühnenprogramm feierten die Mittelfelder die sieben Jahrzehnte ihrer Brunnenfigur des schlesischen Berggeistes Rübezahl.
In den Räumen von SchMitt e.V. erzählten historische Fotos und Erinnerungen alter Mittelfelder aus der Vergangenheit des Ortes, der erst 1960 von der „Kolonie Wülfel“ zum eigenständigen Stadtteil wurde. Marlies Wallbaum erblickte 1930 in der Ahornstraße das Licht und blickt zurück auf das alte Mittelfeld. Sie vermisst die früheren Einzelhandelsgeschäfte und den persönlichen Kontakt mit den Ladeninhabern.
Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner nahm sich in ihrem Grußwort ebenfalls der Geschichte des Stadtteils Mittelfeld an. Nicht ganz freiwillig seien die Menschen nach dem zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebene- hauptsächlich aus Schlesien- nach Mittelfeld gekommen. Kellner: „Der größte Teil der Bebauung des Stadtteils Mittelfeld datiert nämlich aus der Zeit nach 1949. Damals galt es, für die vielen Ausgebombten und Flüchtlinge möglichst schnell angemessenen Wohnraum zu schaffen. Dabei standen die Planer vor einer Riesenaufgabe: 1950 gab es 3.546 Einwohner im Stadtteil, neun Jahre später waren es schon 11.857. In nur neun Jahren hatte sich also die Einwohnerzahl verdreifacht.“
Das auch heute noch in Mittelfeld ein lebendiges Vereinsleben herrscht, bewies das Fest neben der Rübezahlbrunnenfigur, an der viele Vereine und Initiativen beteiligt waren. Etwa der Chor „Heimatmelodie“ unter Leitung von Olga Welz. Der seit 15 Jahren existierende gemischte Chor läutete das Fest musikalisch ein. Armgard Beinhorn von SchMitt e.V. kündigte dann auch an, im nächsten Jahr erneut ein Fest auf dem Rübezahlplatz feiern zu wollen.