Unmittelbar nach Ostern beginnen im 8-geschossigen Bestandsgebäude die vorbereitenden Arbeiten für die spätere Anbindung des Neubaus
HANNOVER.
Mit dem Aufstellen des Bauschilds wird der Fortschritt der Baustelle für den Neubau des Kriminaltechnischen Instituts (KTI) südlich des Behördenhauses der ehemaligen Bezirksregierung am Waterlooplatz sichtbar. Unmittelbar nach Ostern beginnen im 8-geschossigen Bestandsgebäude die vorbereitenden Arbeiten für die spätere Anbindung des Neubaus. Nach Vergabe der Tiefbauarbeiten und sukzessiver Einrichtung der Baustelle ist für Juli 2023 die Herstellung der Baugrube vorgesehen, bevor im Dezember der erste Beton für die Bodenplatte eingebracht wird. Die Planung sieht die Fertigstellung des Gebäudes 2027 vor.
Aktuell werden die Ausführungsplanungen erstellt und erste Ausschreibungen an den Markt gebracht. Parallel dazu sind mit dem ehemaligen Konferenzbereich sowie der Kantine bereits zwei Gebäudeteile zurückgebaut worden. Der Neubau des Kriminaltechnischen Institutes umfasst neben der Labornutzung Büroflächen, Schulungsräume, Rechenzentrum sowie Lager- und Technikflächen. Die Nutzfläche beträgt knapp 12.000 m², die Labore machen davon ca. 45 Prozent aus.
„Es ist extrem wichtig für die Polizeiarbeit in Niedersachsen, dass dieses Bauvorhaben nun endlich in die Umsetzung geht“, erklärt die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens. „Das Landeskriminalamt ist bei seiner Arbeit auf eine moderne und zeitgemäße Ausstattung angewiesen und der geplante Neubau wird dazu ganz entscheidend beitragen.“
„Energieeinsparung und Energieeffizienz spielen für den Bau und den zukünftigen Betrieb des KTI eine wichtige Rolle. Wir kommen mit der vorliegenden Planung der geforderten Vorbildfunktion nach“, erklärte der Niedersächsische Finanzminister Gerald Heere. Die maßgeblichen Anforderungen zur Nutzung erneuerbarer Energien werden sogar deutlich übererfüllt.
Für insgesamt 155 Millionen Euro entsteht auf dem jetzigen Parkplatz ein viergeschossiger Neubau mit zwei Innenhöfen. Mit der Weiterführung des Bestandsgebäudes aus den 60er Jahren durch den KTI-Neubau – unterhalb des vorhandenen „Brückenbauwerks“ aus den 90er Jahren – wird das städtebauliche Ensemble komplettiert. Auf dem Dach des Gebäudes ist neben den Technikzentralen eine PV-Anlage vorgesehen. Die verbleibenden Dachflächen erhalten eine extensive Begrünung. Freiräume und unbebaute Grünflächen bleiben in großem Maß erhalten. Die Fassaden untergliedern sich in horizontal verlaufende Brüstungen und Fensterbänder.
Ergänzt werden die Hochbaumaßnahmen durch die Herrichtung der Außenanlagen für insgesamt 17 Millionen Euro. Neben der technischen Infrastruktur und nutzungsbedingten Sicherheitsmaßnahmen zählt dazu auch die Schaffung von Parkplatzflächen für die Polizei mit mehr als 40 E-Ladepunkten.
Das KTI ist zentraler Bestandteil des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA). Der Neubau wird notwendig, da der jetzige Standort in der Schützenstraße die Anforderungen an einen forensisch rechtssicheren und zeitgemäßen Betrieb nicht mehr dauerhaft erfüllen kann. Die Schaffung hochmoderner Funktionsbereiche ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des LKA in Hannover. Die am Waterlooplatz bereits untergebrachten Teilbereiche des LKA werden bei laufendem Betrieb ebenfalls sukzessive ertüchtigt.
Im vergangenen Frühjahr wurden die Entwurfsplanungen für den Neubau des KTI vorgelegt. Im Juni 2022 erfolgte die Genehmigung der Haushaltsmittel durch den Haushaltsausschuss des Niedersächsischen Landtages und damit die Freigabe für die nunmehr anstehende bauliche Realisierung.