Ein Abend voller Magie und Erinnerungen – 50LO-Tour mit Chris de Burgh
HANNOVER.
Der ausverkaufte Kuppelsaal in Hannover erstrahlt an diesem kühlen Herbstabend in festlichem Licht, während das Publikum gespannt wartet. Die Erwartungen sind hoch, denn der heutige Abend ist ein ganz besonderer: Chris de Burgh, der Mann mit den berührenden Geschichten und der unverkennbaren Stimme, feiert sein 50-jähriges Bühnenjubiläum und nimmt uns mit auf eine Reise durch fünf Jahrzehnte seines musikalischen Schaffens.
Chris de Burgh betritt die Bühne ohne großes Spektakel – nur er, seine Gitarre und ein schlichtes Klavier. Die Intimität dieser Solotournee liegt ihm sichtlich am Herzen, und seine Stimme klingt warm und voller Freude. „Heute Abend geht es nicht nur um meine Lieder“, begrüßt er das Publikum. „Es geht um die Geschichten, die dahinterstecken – und um die vielen Erinnerungen, die wir vielleicht gemeinsam haben.“
Die ersten Akkorde von „The Hands of Man“ füllen den Saal und umhüllen die 2200 Zuhörer wie ein vertrauter Mantel. Im Laufe des Abends geht Chris de Burgh in seine persönlichen Geschichten und die Ursprünge seiner Songs ein, erzählt von den naiven Träumen eines jungen Musikers, der damals, 1974, noch keine Ahnung hatte, wie weit ihn sein Weg führen würde. Die tiefe Ehrlichkeit in seinen Worten zieht das Publikum in seinen Bann. Mit einem Lächeln erinnert er sich an „Flying“, die Single, die in Brasilien wochenlang die Charts dominierte, und er scherzt: „Ich dachte wirklich, ich würde über Nacht zum Weltstar. Aber dann wurde mir klar, dass der Weg ein bisschen härter sein würde.“
Song für Song lässt Chris die Geschichte seiner Karriere Revue passieren. Mit „Here Is Your Paradise“ und „Sailing Away“ lässt er uns von alten Träumen und der Sehnsucht nach fernen Orten träumen, während „Missing You“ und „Borderline“ die melancholischen Momente seiner Musik berühren. Besonders emotional wird es, als er „The Lady in Red“ anstimmt – der Song, der wohl für viele im Saal den Soundtrack eines besonderen Moments darstellt. Der Saal singt mit, und die Atmosphäre ist magisch; es ist, als ob Chris uns mit jedem Wort daran erinnert, wie viel Bedeutung Musik in unser Leben bringen kann.
Auch sein neues Album „50“, aus dem er uns drei unveröffentlichte Songs vorstellt, wird mit Begeisterung aufgenommen. Die neuen Stücke klingen vertraut und doch frisch – wie eine Erinnerung, die erst jetzt vollständig ans Licht kommt. Die leisen Klavierklänge von „The Light on the Bay“ und die Melodie von „Greater Love“ zeigen, dass er seinen Wurzeln treu geblieben ist und seine Fähigkeit, das Herz der Zuhörer zu berühren, nicht verloren hat.
Mit einer ergreifenden Coverversion von „Let It Be“ zollt Chris der Musik Tribut, die ihn inspiriert hat, und die Begeisterung des Publikums ist überwältigend. Auch „You Were Always on My Mind“ und das kraftvolle „Africa“ von Toto zeigen, wie tief verwurzelt seine Liebe zur Musik ist und wie meisterhaft er es versteht, selbst bekannte Klassiker neu zum Leben zu erwecken. Seine Version von Roy Orbisons „Oh, Pretty Woman“, die als Zugabe ertönt, ist energiegeladen und bringt den Saal zum Kochen.
Den Höhepunkt bildet jedoch „High on Emotion“, das die Menge von den Sitzen reißt. Der Kuppelsaal wird zu einem Ort, an dem sich Erinnerungen und pure Freude zu einem unvergesslichen Moment verweben. Chris de Burgh bedankt sich nach jedem Song – sichtlich gerührt von der Wärme, die ihm entgegengebracht wird. Es ist ein Dank an das Publikum, das ihn über all die Jahre begleitet hat, wie er selbst sagt: „Ohne eure Liebe und Unterstützung wäre all das nie möglich gewesen.“
Zum Abschluss stimmt er „Where Peaceful Waters Flow“ an, und für einen Augenblick scheint die Zeit stillzustehen. Es ist ein Moment, in dem alles zusammenkommt – die Kraft der Musik, die Geschichten, die Erinnerungen und die Dankbarkeit. Chris de Burgh hat es geschafft, die Welt zu bereisen und überall kleine Lichter anzuzünden, wie er selbst sagt. Und an diesem Abend in Hannover sind es die Menschen im Kuppelsaal, deren Herzen durch seine Lieder heller leuchten. Der Applaus ist tosend und will nicht enden; es ist ein Abend, der für alle, die ihn erleben durften, unvergesslich bleibt.
