HANNOVER. Die Nachricht überraschte auch viele Sozialdemokraten aus Stadt und Region Hannover: Ein Jahr vor den Kommunalwahlen muss die SPD einen neuen Kandidaten für das Amt des Regionspräsidenten suchen. Der bisherige Amtsinhaber Steffen Krach (SPD) hat inzwischen offiziell bestätigt, dass es ihn wieder zurück nach Berlin zieht.
In einem Rundschreiben an die Mitglieder des SPD-Unterbezirks Region Hannover erläutert nun Steffen Krach seine Gründe. Er schreibt unter anderem:
„Die SPD Berlin hat mich gefragt, ob ich für sie als Spitzenkandidat in die Abgeordnetenhauswahl 2026 gehe und mich um das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin bewerbe. Diese Anfrage ehrt mich sehr und nach reiflicher Überlegung und vielen intensiven Gesprächen mit meiner Familie bin ich zu dem Entschluss gekommen, diese Herausforderung anzunehmen. Ich bin der Überzeugung, dass die SPD in der Hauptstadt wieder die stärkste Kraft werden kann. Mit einer so tatkräftigen Berliner SPD, wie sie es in der Region Hannover ist, werden wir das schaffen und ich möchte daran mitwirken.
Das Amt des Regionspräsidenten auszufüllen, hat mir eines vor Augen geführt: Ich habe – vor allem in enger Zusammenarbeit mit der SPD-Regionsfraktion – erlebt, was für die Menschen drin ist, wenn wir Ideen verwirklichen, eine tatkräftige Verwaltung haben, übergreifend denken und politische Entscheidungen in einem guten Konsens für das Gemeinwohl treffen. Und das ist es, was ich auch für Berlin mitnehme.
Die meisten von Euch kennen mich seit vielen Jahren und Ihr wisst: Hannover ist meine Geburtsstadt und meine Heimat – daran wird sich nichts ändern. Aber auch Berlin ist für mich ein Zuhause geworden. Während des Studiums als junger Mensch hat es mich dorthin gezogen. Dort haben meine Frau und ich unsere Familie gegründet; insgesamt habe ich 20 Jahre in Berlin gelebt. Auch mein Berufsleben hat sich immer zwischen Berlin und Hannover bewegt. Dass ich die Gelegenheit bekomme, diese Stadt nach meiner Zeit als Staatssekretär vielleicht als Regierender Bürgermeister mit der SPD zu gestalten, bedeutet mir viel.
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Vielleicht standet Ihr auch schonmal an dem Punkt im Leben, wo Ihr etwas Gutes verlassen habt, um etwas Neues zu wagen. An dem Punkt stehe ich jetzt und ich hoffe auf Euer Verständnis für meine ganz persönliche Entscheidung.“
