Schauplatz des EM-Finales 2024
BERLIN. Das Olympiastadion in Berlin ist am Sonntag, den 14. Juli, Austragungsort des Endspiels der UEFA EURO 2024 zwischen Spanien und England. Das Olympiastadion Berlin befindet sich im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Ortsteil Westend und ist Teil des Olympiageländes. Es wurde von 1934 bis 1936 für die Spiele der XI. Olympiade (1.–16. August 1936) durch die Reichsregierung erbaut. Die Gesamtleitung der Bauten oblag der Reichsbauverwaltung. Das Olympiastadion wurde mit einem Fassungsvermögen von seinerzeit 100.000 Zuschauern errichtet. Zuvor stand an dieser Stelle das von dem Architekten Otto March geplante Deutsche Stadion. Mit den Planungen für den Stadionbau des Olympiastadions für die Spiele von 1936 wurde der Architekt Professor Werner March beauftragt. Er war der Sohn des Architekten des Deutschen Stadions Otto March. Das Olympiastadion ist das Zentralbauwerk des axial aufgebauten Olympiageländes (ursprünglich: Reichssportfeld), zu dem auch das Sportforum, das Hockey-Olympiastadion, das Olympia-Reiterstadion, das Olympia-Schwimmstadion, die Waldbühne, das Maifeld, der Glockenturm und die Langemarckhalle, sowie die Stadion-Terrassen gehören. Die Ost-West-Achse erstreckt sich vom Olympischen Platz, an dem sich der Haupteingang befindet, über das Stadion bis zum Glockenturm. Das ebenfalls in ost-westlicher Richtung angelegte Stadionoval ist westlich durch eine Öffnung über dem Marathontor unterbrochen und eröffnet eine virtuelle Sichtachse über das Maifeld zum Glockenturm. In der Öffnung befindet sich die auf einem Dreifußständer gelagerte Feuerschale für das olympische Feuer und an den Wänden der beiden Pylonen an dem Durchbruch, dem sogenannten Marathonplateau, wurden die Namen der Goldmedaillengewinner der olympischen Wettbewerbe verewigt. Der Haupteingangsbereich am Osttor – eigentlich Olympisches Tor – wird durch zwei 35 Meter hohe Türme, dem Preußenturm im Nordosten und dem Bayernturm im Südosten hervorgehoben, zwischen denen die olympischen Ringe aufgehängt sind.
Das Olympiastadion wurde teilweise als Erdstadion ausgeführt, bei dem nur der auf zahlreichen Stahlbetonpfeilern gelagerte Oberring über das Erdniveau hinaus ragt. Alle sichtbaren Außenwände und Pfeiler wurden mit Werkstein verkleidet, zumeist mit fränkischem Muschelkalk, nur in einigen Bereichen wie am Marathontor kam der hellere Gauinger Travertin zum Einsatz. Das Olympiastadion ist 303,48 m lang und (von Pfeiler zu Pfeiler) 228,31 m breit.
Es gibt im Stadionkomplex Beflaggung am Rand des Oberrings, überdachte Sitzplätze, Logen, Ehrentribünen, Pressetribünen, VIP-Anbau, Videoüberwachung für die Polizei, Stadionkapelle, Reportergraben, eine unterirdische Aufwärmehalle mit 100-Meter-Bahnen, Umkleidekabinen im zweiten Untergeschoss sowie Toiletten-und Technikräume sowie Tiefgaragen.
Heute ist das Olympiastadion Heimspielstätte des Fußballvereins Hertha BSC, der der Hauptnutzer des Stadions ist. Es bietet aktuell (nach Abschluss der Bauarbeiten 2004) 74.475 Sitzplätze davon 38.020 auf dem Unterring und 36.455 auf dem Oberring.