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StartHannoveraufhof-Zwischennutzung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes ab Juni

aufhof-Zwischennutzung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes ab Juni

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Mix aus Stadtentwicklung, Wissenschaft und Event als Projekt „aufhof“

HANNOVER.

Stadt, Wissenschaft und Wirtschaftsförderung bereiten derzeit mit Unterstützung durch das Land Niedersachsen eine innovative Zwischennutzung des leerstehenden Kaufhauses von „Galeria Karstadt Kaufhof“ an der Marktkirche bis zunächst Ende des Jahres vor.

Ab Juni soll das Erdgeschoss des Gebäudes auf rund 5.000 Quadratmetern unter dem Projektnamen „aufhof“ ein Forum für Stadtentwicklung und Baukultur, für innovative und greifbare Wissenschaft und für einen kreativen Umgang mit den zukünftigen Herausforderungen der Stadt sein. Es steht damit auch beispielhaft für die Transformation der Innenstadt, die sich auf die Folgen des Klimawandels, wirtschaftliche und gesellschaftliche Änderungen und die Digitalisierung aller Lebensbereiche einstellen muss.

Nun entsteht im Gebäude „auf Zeit“ eine Mischung aus Events, Netzwerk, Stadtentwicklung, (Bau-)Kultur, Wissenschaft und Innovation. So präsentiert die Stadtverwaltung etwa das Innenstadtkonzept und geht gemeinsam mit Verbänden und Institutionen wie dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) der Frage nach, wie nachhaltige Stadtentwicklung und Architektur stärker in die Stadtgesellschaft transportiert werden können und die Bedeutung von Baukultur greifbar und erlebbar gemacht werden kann.

Die Hochschule Hannover (HsH) plant gemeinsam mit allen staatlichen Hochschulen Hannovers unter dem Titel „innovercity“ verschiedene Veranstaltungs- und Beteiligungsformate mit den Schwerpunkten Innovation und (gesellschaftliche) Transformation. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls koordiniert das gesamte Projekt und plant zudem, Teile der Fläche mit Kunst, Kultur und eSports zu bespielen. Alles zusammen wird unter der Marke „aufhof“ gesammelt und veröffentlicht. Alle Einzelheiten der Zwischennutzung werden durch die Projektpartner*innen derzeit noch entwickelt. Etwa Anfang Mai soll das Programm weitgehend feststehen. Die Eröffnung ist für den 1. Juni geplant.

„Nach den Experimentierräumen zu Beginn unseres Innenstadtdialogs haben wir nun einen neuen Versuchsort – diesmal nicht auf der Straße, aber wieder mitten im Zentrum und mit hervorragenden Möglichkeiten des Ausprobierens und Lernens“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay. „Nach dem Vorbild der antiken griechischen Agora nutzen wir diesen Raum als Ort der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Engagements. Ich freue mich sehr auf diesen spannenden Prozess und bin begeistert, wie viele Beteiligte sich in ganz kurzer Zeit dafür zusammengefunden haben und sehr viel Initiative dafür mitbringen.“

Der Bereich der staatlichen Hochschulen wird finanziell durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)unterstützt. „Die Wissenschaft wird ins Herz der Stadt zu den Bürgerinnen und Bürgern geholt. Ich freue mich über die Initiative der hannoverschen Hochschulen, in den Austausch zu gehen, um die Transformation und den damit verbundenen strukturellen Wandel transparent und greifbar zu machen. Als Land Niedersachsen fördern und unterstützen wird mit der Agenda zukunft.niedersachsen dieses innovative Kommunikationsformat sehr gerne“, betont Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner.

Stadtentwicklung der Zukunft

Einen Blick in die Stadt der Zukunft will die Stadtverwaltung wagen und dabei auch zu Diskussionen und zum Mitdenken anregen. Neben dem Innenstadtkonzept mit dem Ziel der klimaneutralen resilienten City sollen etwa auch das künftige integrierte Mobilitäts- und Verkehrskonzept und das Modellvorhaben der „City-Roofwalks“ im Fokus stehen. Daneben wird das Smart City-Projekt #hannovativ hier einen realen Anlaufpunkt erhalten. Zudem sind Themen geplant wie eine Walking Gallery oder ein „street art“-Graffitiprojekt. Auch Veranstaltungen, Vorträge, Diskussionen, Workshops und Seminare zu Feldern wie Umwelt- und Klimaschutz oder zu kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Fragestellungen sind angedacht. Für diesen Zweck erhält der „aufhof“ eine kleine Arena mit knapp 200 Sitzplätzen. „Das ehemalige Kaufhausgebäude soll dazu dienen, über die Entwicklung unserer Stadt ernsthaft, aber auch kreativ nachzudenken und zu diskutieren – und gern auch einmal zu streiten. Wir wollen Raum geben für ‚Stadtentwicklung aus der Mitte der Gesellschaft‘“, sagt Stadtbaurat Thomas Vielhaber.

„innovercity – Haus der Innovation“ als Ziel

Das „innovercity intervall“ stellt einen Prototypen für ein Haus der Wissenschaft und Innovation im Stadtzentrum dar. Während dieser Zwischennutzung im „aufhof“ wollen die Hochschulen mit den Menschen zu aktuellen Themen in Dialog treten sowie Wissenschaft und Innovation, unter anderem durch Studierenden- und Gründungsteams und innovative Ausstellungen vor Ort, für die Öffentlichkeit erlebbar machen. Innovationsformate wie „Venture Lab“ und „Prototypenpartys“, Zukunftswerkstätten, öffentliche Vorträge, Symposien, und neuartige Dialogformate ermöglichen Wissenschaft zum Anfassen und Mitdiskutieren.

Daneben ist das „innovercity festival“ als größerer Auftaktevent mit Ideenparty, Ideenzirkeltraining und Fishbowls für Juni geplant. Langfristiges Ziel ist die dauerhafte Verstetigung als „innovercity – Haus der Innovation“, in dem Bürger*innen, Kreative, Wirtschaft und Wissenschaft in Austausch treten und gemeinsam an Innovationen für die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Zukunft arbeiten.

„Wir als HsH sind überzeugt, dass in Zeiten der Wissenschaftsskepsis und der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation die Wissenschaft mit einem Haus der Innovation wieder ins Stadtzentrum gehört. Das bietet Chancen für die Wirtschaft, belebt die Innenstadt und macht Hannover als Innovations- und Wissenschaftsstandort attraktiv für Studierende und Unternehmen“, sagt Prof. Martin Grotjahn, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Weiterbildung der HsH. 

Neben der HsH sind an „innovercity“ die Hochschule für Musik, Theater und Medien, die Leibniz Universität, die Medizinische Hochschule und die Tiermedizinische Hochschule unter Förderung des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur beteiligt. Weitere Partner*innen, auch aus der Wirtschaft, sind herzlich willkommen.

Nachhaltige Mode, Kunst, Kultur und eSports

hannoverimpuls stellt in Kooperation mit der Agentur für kreative Zwischenraumnutzung ein vielfältiges Programm zusammen. Geplant sind in diesem Bereich unter anderem ein „PopUp-Atelier“ für nachhaltige Mode, verschiedene künstlerische Ausstellungen, eine Theaterproduktion und Bewegungszonen mit verschiedenen Aktivitäten vom Skaten bis zum Tischtennisspielen.

Einen größeren Raum soll auch eSports einnehmen. Unter dem Titel „Continue“ umfasste der geplante „Gaming-Hub“ sowohl ein interaktives Museum mit einer der weltweit größten Sammlungen aller Videospielkonsolen seit 1972 als auch einen modernen eSport-Veranstaltungsort mit Bühne für aktuelle Spiele und alle artverwandten Themen sowie eine Ausstellungsfläche für Spieleentwicklung aus Hannover und Region. „Mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von jährlich mehr als 15 Prozent gewinnt der eSports-Markt weltweit rasant an Bedeutung. Der ‚aufhof‘ bietet den perfekten Rahmen, den generationsübergreifenden Dialog anzustoßen und mit einem abwechslungsreichen Programm den Zukunftsmarkt eSports einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, unterstreicht hannoverimpuls-Geschäftsführerin Doris Petersen.

Name “aufhof“ – vom Aufbruch bis zur Aneignung

Der Name „aufhof“ ist eine Reminiszenz an die jüngste Geschichte des Ortes. Zudem steht die Vorsilbe „auf“ für aufmachen, aufbrechen und auftun: „das Aufmachen des Gebäudes einerseits, von Köpfen andererseits; das Aufbrechen von Mustern und Gewohnheiten auf in Richtung Zukunft sowie das Auftun von Chancen, Gemeinschaft und neuen Verbünden“, erläutert Prof. Gunnar Spellmeyer, Leiter des „Nexster – Entrepreneurship-Center“ der HsH. Der die zweite Silbe bildende „Hof“ sei zum einen ein Synonym für den „umfriedeten, geschützten Ort in unsicheren Zeiten“ und andererseits ein „Ort der Aneignung durch die Anrainer – hier der Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.“

Ein Projekt mit vielen institutionellen Unterstützer*innen

Die Zwischennutzung unter dem Namen „aufhof“ ist ein Projekt der Landeshauptstadt Hannover, der Hochschulen unter Führung der HsH und von hannoverimpuls. Den Bereich der Hochschulen unterstützt das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanziell. Daneben haben die Projektverantwortlichen bereits einige Unterstützer*innen gewinnen können wie enercity, hanova, Sparkasse Hannover. Zudem überlässt die Eigentümerin der Immobilie, die Signa Real Estate, den Projektpartner*innen für die Zeit der Zwischennutzung das Objekt gegen Zahlung der Betriebskosten und unterstützt das Vorhaben umfassend. Weitere Fördernde sind herzlich willkommen.

Neubau ab dem kommenden Jahr

Ab 2024 plant Signa an der Stelle ein gemischt genutztes, nachhaltiges Gebäudeensemble mit modernen Arbeitswelten, öffentlich zugänglichen Flächen, Wohnen/Hotel und Platz für besondere Manufakturen und kreative Nutzungen. Ein zukunftsweisendes Haus, das das Quartier mit einer lebendigen Mischung rund um die Uhr belebt: Gastronomie, inhabergeführter Fachhandel, Flächen für erlebbare Manufakturen lokaler Marken und Shops junger, innovativer Händler. Dazu soll die Nutzung für Büroflächen und Wohnungen sowie Künstlerateliers und Ausstellungsräume möglich sein. Das Dach soll begrünt und öffentlich zugänglicher Freiraum werden.

Teile der im Kaufhaus verbauten Materialien und Elemente sollen nach Möglichkeit in den neuen Gebäuden Wiederverwendung finden. An Konzepten zur Reduzierung des Ressourcenverbrauches und der Kohlendioxidminimierung des Projektes über seinen gesamten Lebenszyklus arbeiten die Eigentümer derzeit mit verschiedenen Büros und Instituten.


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