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Die Straße als Bühne für den Fotografen – neue Ausstellung in der GAF

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HANNOVER. Die Überraschung kam zu Schluss. Als Laudator Ulrich Rüter, Kunst- und Fotografiehistoriker aus Hamburg, heute Abend (16. Juli) die neue Fotoausstellung in der GAF  für eröffnet erklärt hatte, ließ der eben durch die Rede geehrte Fotograf Achim Sperber eine Schubkarre mit einer blauten Mülltüte hereinbringen, Zweimal zog er seine Runde durch die Galerie für Fotografie (GAF), dann schnitt er die Tüte auf. Herauspurzelten unzählige alte Diapositive in Papprähmchen, schichteten sich zu einem Bilderberg auf. Teile des Lebenswerkes des inzwischen 75jährigen Fotografen Sperber. „Greifen Sie zu!“ er den Gästen der Vernissage zu. „Jeder darf sich heute ein Dia mitnehmen.

Über eine halbe Million Fotos hat Achim Sperber im Laufe seines über 50jährigen Schaffens auf den Film gebannt. Nur ein ganz kleiner, dafür aber ein umso eindrucksvoller Ausschnitt aus seinem Fotoarchiv wird nun in der GAF (Eisfabrik, Seilerstraße 15d) gezeigt.

Thema ist die Steetfotografie. „Als Straßenfotograf ist man Jäger und Sammler“, sagte Ulrich Rüter, als er in die Ausstellung einführte. Er sparte auch nicht mit der kritischen Anmerkung, dass die Kunst der Streetfotografie heute angesichts des „Rechts am eigenen Bild“ nicht mehr ganz so unproblematisch ausgeübt werden kann, wie früher einmal.

Bilder aus New York, Shanghai, Hamburg, London, Berlin, Dubai und Havanna sind zu sehen. Im Fokus der Bilder stehen dabei die Menschen, die die Bühne Straße bespielen. Zum Teil humorvoll, doch immer mit dem notwendigen Respekt fotografiert.  „Echte Typen sind darunter, wie die Dame mit dem extravaganten Hairdo und der Schmetterlingsbrille auf einer Parkbank in London. Mode spielt eine Rolle, sie lässt eine Einordnung zu – in eine Zeit oder in eine bestimmte Stadt. Bei aller Anteilnahme spielt auch der Humor eine große Rolle, manchmal bis zum Galgenhumor – wenn sich um Beispiel die Wege eines Mannes mit Krückstock und eines Mannes mit Gehhilfe vor einem New Yorker Schuhgeschäft kreuzen. Oder wenn der Arbeiter mit dem Kehrbesen durch den Wüstensand rund um die neuerbauten Wolkenkratzer Dubais läuft – ein moderner Sisyphos“, heißt es dazu in der Ankündigung der Fotoausstellung.

Achim Sperber studierte Fotografie an der berühmten Folkwangschule Essen bei Otto Steinert und Willy Fleckhaus. Seit seinem Abschluss 1977 arbeitete Sperber für Zeitschriften und Magazine, darunter Geo, Merian und Stern. Mehr als zwanzig Bildbände über Regionen, Länder und Kontinente hat er fotografiert und veröffentlicht.

Die Fotografien von Achim Sperber sind noch bis zum 17. August 2025, Do.-So. von 12 bis 18 Uhr, in der GAF zu sehen.



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