Weil Frieden nicht selbstverständlich ist
BERLIN. „Weil Frieden nicht selbstverständlich ist“ mit diesem und zahlreichen ähnlichen Sprüchen wirbt die Bundeswehr derzeit für sich und um neue Soldatinnen und Soldaten. Heute vor 70 Jahren (am 12. November 1955) wurde die Bundeswehr in Folge des Kalten Krieges gegründet. Bereits am 6. Mai 1955 war die BRD der North Atlantic Treaty Organization (NATO) beigetreten und am 07. Juni 1955 wurde das Verteidigungsministerium gegründet. Vorgängerinstitution war das Amt Blank (auch als Dienststelle Blank bezeichnet), welches von Oktober 1950 bis Juni 1955 beim Bundeskanzleramt angesiedelt war. Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 hat sich die Bundeswehr stetig weiterentwickelt. 1990 musste die Bundeswehr die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR in eine neue – gesamtdeutsche – Bundeswehr integrieren. Zunehmdend hatte die Truppe dann auch vielfältige Aufgaben als „Armee im Einsatz“ im internationalen Krisenmanagement zu erfüllen. Auch bei Katastrophen und Krisen im Inland wurde die Bundeswehr eingesetzt. So arbeiteten Soldatinnen und Soldaten bei der
Flutkatastrophe 2021, den Waldbränden in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2022 und der Corona-Pandemie Hand in Hand zusammen mit zivilen Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr. Doch seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 rückte der zentrale Auftrag der Bundeswehr wieder verstärkt in den Mittelpunkt: Kernauftrag ist und bleibt die Verteidigung. Seit 1955 ist dieser im Grundgesetz festgelegte Auftrag der Bundeswehr unverändert: die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten. Während des Kalten Krieges stellte sich die Truppe auf die Verteidigung der innerdeutschen Grenze ein. Heute, 70 Jahre später, unterstützt die Bundeswehr ihre NATO-Verbündeten – unter anderem im Baltikum. Die Grundprinzipien, auf denen die Bundeswehr gegründet wurde – „Bündnisverantwortung, Verteidigungsfähigkeit und demokratische Kontrolle“ – sind nach wie vor entscheidend für ihre Identität. Aus Anlass des 70. Jahrestages der Gründung der Bundeswehr fand heute in Berlin ein feierliches Gelöbnis statt. Auf dem Platz zwischen dem Bundeskanzleramt und Gebäuden des Bundestages waren 280 Rekrutinnen und Rekruten angetreten. Sie gelobten, «der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen». Bei der Veranstaltung war viel Politprominenz zugegen. Redebeiträge gab es von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
