Kritik an Luxus-Wohnprojekt: Teure Preise und exklusiver Zugang
HANNOVER. In Köln-Stammheim thront direkt am malerischen Rheinufer der Sockel eines denkmalgeschützten Wasserturmes, eines ehemaligen Betriebsbauwerkes der Wasserversorgung aus dem 19. Jahrhundert. Der Stammheimer Wasserturm wurde 1881 errichtet und hatte ursprünglich eine Höhe von 40 m. Von der alten Bausubstanz existiert nur noch der 28 Meter hohe Sockel. Der Wasserturm und das umgebende Areal soll nun als “Cologne Project I” in ein Luxus-Wohngebiet verwandelt werden. Prunkstück des Areals soll nach Restaurierung und Erweiterung des Wasserturmes ein Loft im Turm, das sich über drei Ebenen erstreckt, werden. Ergänzt wird das “Cologne Project I” durch sechs Apartments und 15 Stadthäuser, einige davon mit Rheinblick.
Die Kaufpreise für die Wohnungen sollen bei 540.000 Euro beginnen und die Häuser ab 950.000 Euro kosten. Das entstehende Luxus-Wohngebiet wird jedoch mit viel Skepsis betrachtet. Grund hierfür ist insbesondere das Zugangskonzept für das Areal: denn hier entsteht Kölns erste Gated Community. Der Eintritt in das Wohngebiet soll beschränkt werden. Geplant ist eine sogenannte “Safe Community”. Das Gelände soll durch einen zwei Meter hohen Doppelstabzaun gesichert werden. Der Eintritt ist den zukünftigen Bewohnern vorbehalten, und an beiden Eingängen der Anlage sollen Videoanlagen installiert werden.
Im Netz regte sich daher schon Widerstand gegen das Projekt. “Das ist unsere Zukunft. Die Reichen schirmen sich ab”, “Wie in Amerika” oder auch “Und wie bewegen die sich außerhalb? Mit Bodyguards und gepanzerten Limousinen?” Investor Christian Ley bemerkte dazu: “Wir bauen ein sehr wertvolles Areal auf und möchten nicht, dass es sofort mit Graffitis besprüht wird. Die Kinder, die hier leben, sollen sich sicher auf diesem Areal bewegen können, ohne dass sie Gefahr laufen, in den Rhein zu fallen.”