Berberlöwen-Drillinge erkunden ihr Reich am Ufer des Sambesi
HANNOVER.
Die drei seltenen Berberlöwen-Jungtiere erkundeten heute ihr Reich am Ufer des Sambesi im Erlebnis-Zoo Hannover. Es gab so viel zu entdecken und zu beschnuppern, dass die kleinen Löwen (wetterabhängig!) nun täglich bei ihrer Erkundungstour zu beobachten sind.
Berberlöwin Zara-Sophie brachte am 20. Februar drei Jungtiere zur Welt und behütete sie in der Wurfbox hinter den Kulissen bestens. Die Jungtiere sind aus den anfangs etwa 1,5 kg leichten, noch hilflosen Fellknäueln zu etwa 9 kg schweren, katzentypisch neugierigen Mini-Löwen geworden, die sich schon kräftig im Anschleichen und Anspringen, im Fauchen und Kratzen üben.
Das kleinste der noch namenlosen Jungtiere zeigte sich am mutigsten: “Die Zierliche war immer schon die lebhafteste”, erzählen die Tierpfleger. Jeder Grashalm wurde angesprungen, jeder Baumstamm erklettert, jede Pflanze angefaucht. Immer wieder rauften und balgten die drei Kleinen miteinander, spielten Fangen und eroberten jeden Winkel des Löwen-Canyons. Die liebevolle und wachsame Mutter Zara-Sophie behielt jeden Schritt der Jungtiere im Auge und beobachtete die Umgebung aufmerksam.
Der dreifache Nachwuchs ist ein großer Erfolg für die internationale Zusammenarbeit der zoologischen Institutionen, um den in der Wildbahn ausgestorbenen Berberlöwen zu erhalten.
In ihrer Nordafrikanischen Heimat sind sie seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Natur ausgestorben – ausgerottet durch den Menschen. Nur geschützt in Zoos haben die Berberlöwen überlebt, viele sind Nachkommen aus dem marokkanischen Nationalzoo.
Mit der Nachzucht der seltenen Berberlöwen engagiert sich der Erlebnis-Zoo aktiv im ex situ-Artenschutz – der Zucht und Bewahrung der Tiere außerhalb ihres ursprünglichen Lebensraums.
Es ist der dritte Wurf bei den Berberlöwen im Erlebnis-Zoo Hannover. 2011 hatte das Berberlöwen-Paar Binta und Chalid zweifachen, 2014 dreifachen Nachwuchs. Für Basu und Zara ist es der jeweils erste Nachwuchs.
Die Forschung sieht die wachsende Bedeutung der Zoos im Arterhalt, da es aktuell 84 Tier- und Pflanzenarten gibt, die nur noch in Zoos, Aquarien, botanischen Gärten oder Saatgutbanken zu finden sind.
Ohne die Artenschutzbemühungen dieser Institutionen wären viele Arten längst verloren. Angesichts des zunehmenden Verlusts der Artenvielfalt gewinnen Zoos und andere arterhaltende Einrichtungen zukünftig weiter an Bedeutung.