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Heute vor 100 Jahren wurde der „Vampir“ von Hannover enthauptet

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Der „Totmacher“ Fritz Haarmann starb unter dem Fallbeil


HANNOVER. Er wurde auch als der Vampir, der Schlächter, der Kannibale oder der Werwolf von Hannover bezeichnet: der Serienmörder Fritz Haarmann. Geboren wurde Friedrich „Fritz“ Heinrich Karl Haarmann am 25. Oktober 1879 in Hannover. Polizeibekannt wird Haarmann zunächst als Kleinkrimineller und als Spitzel. Im Jahr 1918 wurde Haarmann nach seinem ersten Mord beinahe gefasst. In den Jahren 1918 bis 1924 soll Haarmann 27 Menschen ermordet haben. Zwischen Mai und Juni 1924 fanden Kinder fünf menschliche Schädel in der Leine zwischen dem Leineschloss in Hannover und Garbsen. Nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen stammten sie von jungen Männern und wurden vermutlich mit einem Messer vom Körper abgetrennt. Nach dem Fund des vierten Schädels am 13. Juni 1924 kamen die Ermittlungen in Richtung eines Serienmörders ins Rollen. Nach Ansicht des Publizisten Theodor Lessing spielte die hannoversche Polizei bei den Ermittlungen eine dubiose Rolle. Die Polizei ermittelte lange schlampig, verhaftet wurde Haarmann nur durch einen Zufall. Der Gerichtsprozess dauerte vom 4. bis 19. Dezember 1924. Haarmann wurde des Mordes an 27 Menschen in den Jahren 1918 bis 1924 angeklagt. Davon gab er neun Taten zu, weitere zwölf Tötungen hielt er für möglich. Sechs Taten bestritt er, von denen ihm aber fünf nachgewiesen werden konnten. Die Zahl der vermissten Jungen, die mit Haarmann in Verbindung gebracht werden konnten, belief sich auf 27, alle im Alter zwischen zehn und 22 Jahren.

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Ehrengrab für die Opfer des Serienmörders Fritz Haarmann – © Foto: Lothar Schulz 2025


Für Aufregung in der Öffentlichkeit sorgten auch Details der Tötungen, die bei den Verhandlungen bekannt wurden. Haarmann hatte die Leichen zerstückelt und in die Leine geworfen. Die sterblichen Überreste der Opfer des Serienmörders wurden im Februar 1925 in einem Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof in Hannover-Stöcken bestattet (Abteilung 49 D, Nr. 189/192). Nach mehrjährigem Kampf der Eltern der getöteten Jungen mit der hannoverschen Stadtverwaltung um den Wortlaut der Grabinschrift wurde im April 1928 ein Grabmal aufgestellt

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Auf dem Grabmal in Form eines Flügelaltars sind Namen und Alter der Opfer von Fritz Haarmann genannt – © Foto: Lothar Schulz 2025


Ein großer Granitstein in der Form eines Flügelaltars trägt in der Mitte zwischen dem Relief einer Flammenschale und einer geknickten Rose die Inschrift „DEM GEDÄCHTNIS / UNSERER LIEBEN / VON SEPTBR 1918 / BIS JULI 1924 VER- / STORBENEN SÖHNE“. Das Wort „ermordet“ wurde von der Friedhofsverwaltung nicht zugelassen. Nachdem Haarmann am 19. Dezember 1924 zum Tode verurteilt worden war, nahm der Scharfrichter Carl Gröpler aus Magdeburg die Hinrichtung durch Enthaupten mit dem Fallbeil am frühen Morgen des 15. April 1925 unbemerkt von der Öffentlichkeit im Hof des Gerichtsgefängnisses in Hannover vor (das Gerichtsgefängnis stand teilweise auf dem Gelände des heutigen Raschplatzes und des Pavillons). Haarmanns Kopf wurde eingeäschert und im März 2014 anonym bestattet. Vier Hirn-schnittpräparate von Haarmann befinden sich noch in München. Sie waren zwischenzeitlich dort nicht auffindbar und wurden im Jahr 2016 wiederentdeckt.

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Das Wort „ermordet“ in der Grabinschrift wurde von der Friedhofsverwaltung nicht zugelassen – Haupteingang des Stadtfriedhofs Hannover-Stöcken – © Foto: Lothar Schulz 2025
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