Festakt in der Feuer- und Rettungswache 1
HANNOVER. Anlässlich der Gründung der deutschlandweit ersten gemeinsamen Rettungsleitstelle am 01.01.1974 fand zum 50-jährigen Jubiläum nun am 27. Mai ein Festakt in der Feuer- und Rettungswache 1 (Weidendamm) statt. Die Einrichtung der Rettungsleitstelle Hannover war für die damalige Zeit revolutionär und der Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte. Heute nicht mehr vorstellbar, aber 1973 noch Realität: verschiedene Notrufnummern und verschiedene Leitstellen bei den in Hannover am Rettungs- und Krankentransportdienst beteiligten Organisationen. Eine rechtliche Regelung, die eine verpflichtende Zusammenarbeit aller Beteiligten vorschrieb, gab es damals noch nicht. Dennoch wurde erkannt, dass in einer einheitlichen und zentralen Koordination der eingehenden Hilfeersuchen ein erheblicher Vorteil liegt. Da damit jederzeit ein zentraler Zugriff auf die Rettungsfahrzeuge aller Hilfsorganisationen und der Feuerwehr möglich war, konnte nun, insbesondere bei zeitkritischen Einsätzen, das nächstgelegene freie Fahrzeug losgeschickt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, waren dennoch langwierige Verhandlungen erforderlich, bis am 20.12.1973 der Gründungsvertrag zwischen der Landeshauptstadt Hannover, dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfall Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst und dem Arbeiter Samariter Bund zur Einrichtung der gemeinsamen Rettungsleitstelle unterzeichnet werden konnte. So entstand die erste gemeinsame Rettungsleitstelle in Deutschland.
In seinem Grußwort an die anwesenden Gäste, unter denen auch einige Zeitzeugen waren, würdigte der Erste Stadtrat und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe die damalige Pionierleistung: „Pionier und Vorreiter zu sein ist nicht immer leicht, es bedarf den Mut zu haben, eine Idee auch umzusetzen. Die Notfallversorgung durch Zusammenarbeit und eine gemeinsame Leitstelle zu verbessern und zu stärken, ist von Hannover ausgehend deutschlandweit ein voller Erfolg geworden. Auf diese Leistung können wir sehr stolz sein“. Der Direktor der Feuerwehr Hannover Christoph Bahlmann stellte in seiner Laudatio heraus: „Den stetig steigenden Anforderungen auch an das Gesundheitswesen und somit auch an uns als Rettungsdienstträger*in und Betreiber*in der Regionsleitstelle gilt es lösungsorientiert zu begegnen. Die Ansätze hierfür sind vielschichtig, wobei Digitalisierung und Vernetzung sowie Telemedizin wesentliche Punkte auf dem Weg zu einer Gesundheitsleitstelle 2030 zusammen mit unserem Kooperationspartner Region Hannover sein können“.