Tote und Massenanfall von Verletzten bei der Loveparade 2010
DUISBURG. Der Karl-Lehr-Tunnel in Duisburg ist seit 15 Jahren ein Ort der Trauer, des Gedenkens und des Erinnerns an die Loveparadekatastrophe. 15 Jahre nach dem schrecklichen Ereignis im Jahr 2010 in Duisburg löst sich nun die Opferstiftung auf. Bernhard Ludwig, Notfallseelsorger und Feuerwehrmann erklärte, dass es verständlich sei, dass die Arbeit der Stiftung jetzt endet: „15 Jahre sind eine lange Zeit“, so Ludwig „konkret können wir mit der Stiftung nichts mehr für die Menschen tun.” Die Stadt Duisburg will jetzt die Gedenkveranstaltungen weiterführen. Die Loveparadekatastrophe war eines der größten Unglücke, die das Ruhrgebiet heimsuchte. Beim Ausbruch einer Massenpanik in einer Unterführung auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände der Loveparade 2010 gab es 21 Tote und mehr als 650 Verletzte.

Menschenmenge auf dem Veranstaltungsgelände – © Foto/Archiv: Lothar Schulz 2010
Zu dem Unglück kam es, weil, so stellte es ein Gericht fest, „bei Planung und Genehmigung der Veranstaltung erhebliche Fehler gemacht wurden“. Dafür konnte allerdings vor Gericht niemand zur Verantwortung gezogen werden. Fast drei Jahre dauerte der Prozess. Es gab zehn Angeklagte jedoch keiner von ihnen wurde verurteilt. In den 1990er- und 2000er-Jahren war die Loveparade wohl das angesagteste Techno-Event der Welt. Zur Loveparade sollen 1999 etwa 1,5 Millionen Menschen gekommen sein. In Berlin als kleine Tanz-Parade entstanden, wurde die Parade zu einem Massenspektakeld das durch die Straßen Berlins zog. Im Jahr 2010 zog das Event nach Duisburg um, wo es beschränkt auf dem umzäunten Gelände des alten Güterbahnhofs stattfand.

Menschenmenge auf dem Veranstaltungsgelände – © Foto/Archiv: Lothar Schulz 2010
Die Veranstaltung begann offiziell um 12 Uhr. Schon am frühen Mittag strömte eine riesige Menschenmenge vom Duisburger Bahnhof zum Veranstaltungsgelände. Die Veranstalter hatten nur einen zentralen Eingang vorgesehen: Über einen Tunnel wurden die BesucherInnen von zwei Seiten zu einer Rampe geführt, über die sie auf die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs mit den Bühnen kommen sollten. Das Unglück ereignete sich dann im unteren Bereich der östlichen Hauptrampe im Zugangsbereich wo es zu einem Gedränge, zu Wellenbewegungen und massiven Drucksituationen und Panik unter den Besucherinnen und Besuchern kam.

Loveparadekatastrophe 2010 in Duisburg – Einsatzkräfte des Malteserhilfsdienstes – © Foto/Archiv: Lothar Schulz 2010
