HANNOVER. Das Weltenmuseum ist jetzt komplett. Mit der Neueröffnung der letzten Räume im zweiten Obergeschoss des Landesmuseums Hannover am heutigen Donnerstag (25. September) ist der Umbau abgeschlossen. Auf 2500 Quadratmetern können die Hannoveraner wieder die Kunst vom Mittelalter bis zu den „Neuen Meistern“ bei einem Rundgang erkunden – ein Panorama von 800 Jahren europäischer Kunst.
„Die Besucher finden nun ein ganz neues Landesmuseum vor“, sagte Museumsdirektorin Prof. Dr. Katja Lembke bei einem Presserundgang. Die frisch konzipierte Ausstellung soll Kunst allen nahebringen. Prof. Dr. Lembke: „Die Landesgalerie soll kein elitärer Raum sein. Kunst ist für alle da.“
„In Zusammenarbeit mit der international renommierten Agentur »facts and fiction« wurde seit 2013 ein innovatives Gestaltungskonzept entwickelt und umgesetzt. Es präsentiert die Sammlungen des Hauses neu und schafft ein zeitgemäßes Besuchserlebnis. Im Rahmen der umfassenden Neugestaltung wurden auch die historischen Glasdächer saniert und durch eine lichtundurchlässige, energieeffizientere Konstruktion ersetzt. Die speziell für das Landesmuseum Hannover entwickelten Lichtdecken erzeugen in den Oberlichtsälen die Illusion von Tageslicht, während gleichzeitig ein optimales Raumklima geschaffen wird. Die neuen Säle lassen die Meisterwerke mit neuem Raumgefühl, Lichtstimmung und strahlenden Farben zur Geltung kommen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums. Die Sammlung der Neuen Meister zählt danach „zu den größten und bedeutendsten weltweit. Sie umfasst Werke von Caspar David Friedrich, Claude Monet, Auguste Rodin und Paula Modersohn-Becker. Besonders hervorzuheben ist die umfangreiche Präsentation des »Dreigestirns des deutschen Impressionismus« mit Gemälden von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt. Erstmals werden zudem Skulpturen und Plastiken in einem eigenen Saal präsentiert, die in einen eindrucksvollen Dialog mit den Gemälden treten und neue Blickwinkel eröffnen.“
Gezeigt wird allerdings nur ein Bruchteil der umfangreichen Sammlungsbestände des Museums. Weil sich 2025 der Todestag des Malers Lovis Corinth zum 100. Male jährt, haben die Kuratoren aber alle Gemälde des Künstlers im Museumsbesitz aus dem Depot herausgesucht. Bis zum nächsten Jahr sind die Bilder nun einmalig im Zusammenhang zu bewundern.
Auch die Unterstützer des Projekts zeigten sich von den neuen Kunstwelten begeistert. „Die Niedersächsische Sparkassenstiftung verbindet gemeinsam mit der Sparkasse Hannover eine langjährige, vertrauensvolle Förderbeziehung zum Landesmuseum Hannover, die auch das Fundament für unsere Förderung der ›KunstWelten‹ bildete. Wir freuen uns, dass wir außerdem mit der VGH Stiftung das Vermittlungskonzept der ›KunstWelten‹ unterstützen, in dem das Landesmuseum durch seine okussierung auf Partizipation, Inklusion und Digitalisierung neue Wege geht. Die Umwandlung des Landes- in ein WeltenMuseum war eine Mammutaufgabe, zu deren Abschluss wir aufs Herzlichste gratulieren«, sagte etwa Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor Niedersächsische Sparkassenstiftung und VGH Stiftung. Und Dr. Konrad Deufel vom Vorstand der RHH-Stiftung meinte: „Unsere Stiftung wusste schon immer, welche Schätze das Landesmuseum beherbergt. Die RHH-Stiftung wurde ins Leben gerufen, um dabei zu helfen, diese Schätze zu heben. Wir sind daher dankbar und stolz, den Weg zur Neuorientierung unseres Museums und die heutige Präsentation wieder unterstützen zu können – im Einklang mit anderen, die die Bedeutung des Landesmuseums als museales Schwer-gewicht weit über Hannover hinaus erkennen.“
Doch nicht nur die fertigen Kunstwelten sind seit heute zu bewundern. Das Museum stellte auch sein neues Maskottchen vor: Die Schnecke „Wusch“. Das gezeichnete Tierchen schmückt bereits ein Mitmach-Heftchen der Landesgalerie für Kinder, wird aber nach und nach in allen „Welten“ des Museums auftreten.
