HANNOVER. Im hannoverschen Stadtbezirk Döhren-Wülfel gibt es seit gestern (23. November) einen neuen Herrscher des Frohsinns. Benjamin Koch von der Funkenartillerie Blau-Weiß übernahm im Saal des Hangar No. 5 nun das närrische Zepter als Prinz Karneval. Wie immer wurde aus dem neuen Vereinsprinzen zuvor ein großes Geheimnis gemacht. Langsam arbeitete sich Präsident Martin Weber mit Andeutungen am Vornamen ab, wies daraufhin, dass vier Tiefdruckgebiete diesen Namen schon getragen haben, machte dann sogar mit seinem Mund Morsezeichen, um ihn zu buchstabieren. Da aber niemand im Saal das Morsealphabet konnte, dauerte es doch bis 20:11 Uhr, bevor die Identität des neuen Karnevalsprinzen gelüftet wurde.
Der 38jährige frisch gebackene Prinz ist seit 2019 bei der Funkenartillerie dabei und engagierte sich vor allem als Helfer im Hintergrund. Seine Tochter Victoria tanzt als Kindermariechen und bekam für ihren Auftritt nicht nur einen dicken Applaus, sondern von Martin Weber auch einen Blumenstrauß. Denn genau an diesem Abend hatte sie zu allem auch Geburtstag. „Lasst uns die Sorgen des Alltags vergessen“, rief dann seine frischgebackene Tollität Benjamin I. „Was gibt es Schöneres als gemeinsam feiern und lachen?“
Traditionell begann die Kürzung der neuen närrischen Majestät erst einmal mit einem deftigen Wurstessen. Nachdem dann endlich Prinzenkette, -orden und -kappe übergeben waren, boten die blau-weißen Jecken ihren Gästen schon einmal einen kleinen Ausschnitt auf das Programm der kommenden närrischen Tage. Neben den Mariechen tanzten die Kinder-, Junioren und die Prinzenehrengarde ebenso wie die Showgirls und der vereinseigene Musikzug gab natürlich ebenfalls Kostproben seines Könnens.
Die blau-weiße Funkenartillerie hat als einziger Karnevalsverein der Stadt Hannover das Recht, einen eigenen Prinz Karneval zu küren. Die Tradition geht bis in das 19. Jahrhundert zurück.