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In Waldhausen erinnert jetzt ein „Stolperstein“ an Dunia Schwarzmann

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HANNOVER. Ab heute Mittag (6. November) erzählt eine schlichte, blankpolierte Messingtafel im Fußweg vor dem Haus Brandestraße 11 (Stadtteil Waldhausen) von Dunia Schwarzmann. Sie war ein Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und wurde 1941 ins Getto Riga deportiert und dort ermordet. Mit der Verlegung dieses sogenannten „Stolpersteins“ soll jetzt an sie erinnert werden.

Die Waldhäuserin erblickte 1869 in Bessarabien Licht der Welt. Dort heiratete sie den Ingenieur Max Schwarzmann, der ebenfalls in diesem deutschen Siedlungsgebiet lebte. Beide Ehepartner waren zwar evangelischen Glaubens, galten nach der NS-Ideologie jedoch als Juden.

Nach der Übersiedlung in das Deutsche Reich konnte Max Schwarmann zum Direktor der Eisenwerke Wülfel aufsteigen und damit seiner Familie ein gutbürgerliches Leben ermöglichen. Er kaufte als neues Heim eine Villa in Waldhausen an der Brandestraße. Max Schwarzmann verstarb 1935, seine Ehefrau Dunia jedoch geriet in die Fänge der Nazis, wurde zuerst aus Waldhausen vertrieben und dann 1941 nach Riga transportiert, wo sich ihre Spur verliert.

Im Beisein vom 1. Stadtrat Dr. Axel von der Ohe und der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin von Döhren-Wülfel, Gabriele Jakob, sprach Dr. Bala Ramani, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, einige Worte zum Gedenken, bevor am Stolperstein Blumen niedergelegt wurden. Auch einige Nachkommen von Dunia Schwarzmann waren zu der kleinen Feierstunde gekommen. Ihr Enkel sagte mit bewegter Stimme, er habe immer ein Grab seiner Großmutter vermisst. Nun aber habe er hier einen Ort der Erinnerung gefunden.

Der „Stolperstein“ für Dunia Schwarzmann war nicht der einzige Stein, der heute in Hannover verlegt wurde. Auch im Stadtbezirk Linden-Limmer und im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt wird nun ebenfalls an weitere vom NS-Regime verfolgte Hannoveraner erinnert. Die Stolpersteine wurden vom Künstler Gunter Demnig geschaffen und seit 1996 in 31 europäischen Staaten verlegt. In Waldhausen konnte Demnig jedoch nicht persönlich dabei sein, so dass ein Assistent den Stein im Erdboden einfügte.

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