FULDA.
Als vor gut 40 Jahren ein Mann namens Karl Schieder gemeinsam mit ein paar Freunden aus dem in Südtirol malerischen Ort Kastelruth musizierte und für sich und ein paar Freunde und Bekannte eine LP namens „Viel Spass und Freude “ als Erinnerung aufgenommen wurde , ahnte noch kleiner , das dieser Name hinaus in den deutschsprachigen Raum Europas gehen sollte .
Mit dem darauf enthaltenden Titel „Das Mädchen mit den erloschenen Augen “ erlangten die Musiker in ihrer Umgebung weitere Bekanntheit. Seither wurden die einstigen Kleinveranstaltungsmusiker immer bekannter und Funk und TV wurden aufmerksamer .
Nachdem die Produktion „Feuer im ewigen Eis “ sich zu einem späteren Zeitpunkt als die erfolgreichste Produktion entpuppte , kam der endgültige Durchbruch jedoch erst im Jahr 1990 in Saarbrücken .
Beim legendären Grand Prix der Volksmusik griffen die Südtiroler für Deutschland startend zum ersten Platz und seither ist der Siegerhit „Tränen passen nicht zu Dir “ aus keinem Konzertabend mehr wegzudenken.
Ein ganzes Museum in Kastelruth , genauer gesagt im Spatzenladen von Trompeter Walter Mauroner lädt ein, um sämtliche Auszeichnungen zu bestaunen . Von der ersten Goldenen Auszeichung über die 13 Echos ist alles vertreten, was Rang und Namen hat .
Das Tränen nicht zu den Fans passen , zeigte dieser einmalige Flug in Form eines unvergesslichen Konzertabend durch 40 Jahre Musikgeschichte der Kastelruther Spatzen .
In der Esperantohalle zu Fulda gaben sie ihr grosses Stelldichein. In zwei Konzerthälften inklusive Pausenzeit, in der ausreichend Zeit war sich zu stärken oder am Fanshop Erinnerungsstücke zu kaufen , verzauberten die Spatzen ihr Publikum.
Aller Anfang in Kastelruth soll laut eines aktuellem Liedes also die Musik sein. Gemeinsame Erlebnisse , Anfänge verbunden durch Musik , das Gemeinsame wachsen , all das ist fest in der Bandgeschichte verankert und hat seinen Platz .
So singen es die Musiker auf dem Album „Herz und Heimat „, welches die 40 Jahre Kastelruther Spatzen Tournee begleitet.
Ein sonnenreicher Tag in Fulda lud Nachmittags ein zum Bummeln in der Stadt , es sich gut gehen lassen , die Sonne geniessen und dann Abends in Ruhe in das Konzert der Kastelruther Spatzen. Sich zurücklehnen , den Tag loslassen und entspannen .
Eingeläutet wurde dieser durch eine Einblendnung aller CDs auf der großen Videowand .
Begleitet wurden diese Erinnerungen mit instrumentalen Klängen . Damit gab es musikalische Rückblicke aus der Zeit mit Oswald Sattler (der 1993 die Gruppe aus familiären Gründen verlassen hat und seither seine Solokarriere überwiegend der Kirchenmusik widmete) und Andreas Fulterer der von 1993 bis 1998 zweiter Sänger und Gitarrist gewesen ist .
Mit entspannten Konzertabendwünschen lud der Frontmann der Spatzen die Fans ein, die Zeit zu geniessen .
Nach den ersten Liedern zwitscherten sich die Musiker gleich in die Herzen der Fans , die von Beginn an mit mit Freude dabei waren .
Eindrucksvoll geprägt war die erste Konzerthalbzeit von Liedern aus den 80er und 90er Jahren, die im Hintergrund von den Videos der Spatzen untermalt wurden. Waren keine entsprechenden Verflimungen vorhanden , wurden die jeweiligen CD Cover eingeblendet .
Modern war die beleuchtete Zahl 40 im Hintergrund der Bühnenmitte , die entsprechend des Liedes mit passendem Muster angestrahlt wurde , um beispielsweise der „Rose von Südtirol “ einen besonderen Glanz zu verleihen.
Für alle, die ihre Herzensperson bei sich hatten , sorgte Valentin Silbernagel im Scheinwerferlicht im Duett „Wenn mann liebt “ für einen bezaubernden Glanzpunkt mit Sänger Norbert Rier .
Immer wieder bentonte der Frontmann in seiner Anmoderation der einzelnen Lieder die Heimatverbundenheit, in der die Kraft und Erholung für alles liegt , was die Band als auch Privatmänner ausmacht .
Bodenständigkeit und Dankbarkeit für den bisherigen Weg wurden deutlich aufgezeigt .
Eingeladen wurden die Fans kurz vor der Pause durch ein Medley aus den grossen Hits der Anfangszeiten, in Erinnerungen zu schwelgen .
Es braucht nicht viel , denn Kenner der Szene wissen, welche Songs hier für Gänsehautfeeling sorgen: „Das Mädchen mit den erloschenen Augen“, „Streit oder Frieden „, „Das Ave Maria der Heimat “ sowie „Und wenn am Abend das Glöcklein ruft “ .
Nach der Pause wurden die romantischen und vertäumten Lieder dann abgelöst durch schwungvolle Klänge .
Zeit für Volksmusik , Teil zwei ?! Na klar ! Hier kamen die Fans auf ihre Kosten, die auf die grossen Hits gewartet haben , die seit Beginn der 90er Jahre für Höhenflüge sorgten.
Zu diesen zählt auch die musikalische Gesichte um das Dorf Graun am Reschenpass , das einem Staudamm weichen musste. Haus um Haus kam zu Fall und bis heute ragt nur noch der imposannte Kirchturm aus dem Wasser hinaus.
Das “ Atlantis der Berge “ wurde somit zum Thema und Videoclip der Kastelruther Spatzen .
Spätestens bei den „Bergvagabunden“ hielt es die Fans kaum noch auf den Sitzen , denn langsam aber sicher läutetet die Oberkrainer Musik das grosse Konzertfinale ein .
Spätestestens wenn Trompeter Walter Mauroner beherzt mit Kollege Valentin Silbernagel am Saxophon das Instrument in der Hand schwungvoll nach oben zieht, heisst es „Eine weisse Rose “ erklingen zu lasssen.
Es ist und bleibt wohl er grösste Kastelruther Spatzen Hit aller Zeiten !
Hierzu gibt es auf der aktuellen CD auch eine kleine Fortsetzung , wie es Jenny heute geht, kann man dort erfahren .
Zusammenfassend bleibt aus Fulda zu erwähen , das die aktuelle Tournee noch weiter fortgesetzt und anschließend das 40 Jahre Wiedersehen abgelöst wird, durch die anstehende Weihnachtstournee .
Der Glanz der Kastelruther Spatzen ist noch lange nicht erloschen – sie erreichen mit ihren musikalischen Themen aus der Mitte des Lebens immernoch das Wichtigste : Das Herz ihrer Fans!
Aus Fulda berichtete für Stadtreporter.de Britta Koglin