Marktberichte der Börse Frankfurt
FRANKFURT/MAIN.
Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch wieder leicht zugelegt. Damit setzte sich das unentschiedene Auf und Ab auf hohem Niveau vor den Zinsentscheidungen von US-Notenbank und Europäischer Zentralbank fort. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) schloss nach einem Börsentag in einer engen Handelsspanne 0,36 Prozent höher bei 4310,18 Punkten. Er hielt sich damit in Reichweite der jüngsten Hochs über 4400 Zählern.
Ähnlich sah es an den großen Länderbörsen aus. Für den französischen CAC 40 ging es um 0,28 Prozent auf 7403,83 Punkte nach oben, während der britische FTSE 100 0,20 Prozent auf 7788,37 Punkte gewann.
Am Markt herrschte vorsichtiger Optimismus, dass die US-Notenbank an diesem Mittwochabend mit dem erwarteten kleinen Zinsschritt das Ende der Fahnenstange erreicht hat. “Wir rechnen mit einer Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte”, so Volkswirtin Tiffany Wilding vom Vermögensverwalter Pimco. “Gleichzeitig dürfte die Notenbank eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen signalisieren, sofern die Daten dies zulassen.”
Die Zuversicht birgt allerdings auch Enttäuschungspotenzial. “An der Börse herrscht immer noch ein zaghafter Optimismus, dass die Fed eine weiche Landung der Wirtschaft erreichen kann”, warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. “Zerstört Fed-Chef Powell mit einem weiterhin zu aggressiven Ton diesen Optimismus, dürfte der Mai als einer der schwächsten Börsenmonate wohl auch in diesem Jahr seinem Ruf gerecht werden.”
Neue Zahlen gab es im Bankensektor. Hier stachen Aktien von UniCredit mit knapp vier Prozent Aufschlag hervor. Die Geschäfte der italienischen Bank hatten im ersten Quartal von höheren Zinsen profitiert. Die Summe für Aktienrückkäufe und Dividenden soll sich zudem 2023 nun auf mehr als 5,75 Milliarden Euro belaufen, das sind 500 Millionen Euro mehr als bisher. Die Analysten vom Investmenthaus Jefferies sprachen von einem weiteren hervorragenden Quartal der Italiener.
Schlechter schnitten mit minus 1,2 Prozent die Aktien von BNP Paribas ab. Die Analysten von JPMorgan sprachen zwar von einem soliden ersten Quartal, bezeichneten die Qualität der Ergebnisse aber als durchwachsen. Aktien von Lloyds (Lloyds Banking Group) Banking verloren gut dreieinhalb Prozent. Analyst Michael Hewson von CMC Markets verwies auf Abflüsse von Kundengeldern beim Londoner Geldhaus.
Zur Schwäche neigte der Automobilsektor. “In dieser Branche scheint der erste Schwung in Hinblick auf eine potentielle Konjunkturerholung weg zu sein”, merkte Marktexperte Andreas Lipkow an. Aktien von Stellantis verloren knapp zwei Prozent. Der Autokonzern habe in den USA zwar positiv überrascht, in Europa aber enttäuscht, schrieb Analyst Daniel Roeska von Bernstein angesichts der jüngsten Zahlen.
Quelle: finanzen.net