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Samstag, März 22, 2025

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Der Boden des Jahres 2025: Rendzina

Rügener Kreide – ein bedeutender Rohstofflieferant

HANNOVER. Es gibt die Frau des Jahres, den Mann des Jahres, den Vogel des Jahres, den Fisch des Jahres und vieles anderes „… des Jahres” mehr. Vieles davon ist bekannt. Aber wussten Sie, dass es auch einen Boden des Jahres gibt? Ja es gibt ihn wirklich. Die Vielfalt der Böden in Deutschland ist groß. Um mehr Licht in die Welt unter unseren Füßen zu bringen, wird jedes Jahr am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Bodens, der „Boden des Jahres“ vorgestellt und für Jahr 2025 wurde die Rendzina als Boden des Jahres von einem Fachgremium bestimmt. Bei dieser Gelegenheit werden neben dem Namen auch die Verbreitung, historische Fakten, die vorherrschende Nutzung und aktuelle Nöte der jeweiligen Böden präsentiert. In einem Flyer des Umweltbundesamtes (Sitz in Dessau-Roßlau) finden sich zu diesem Boden u.a. die nachfolgenden Informationen: „Die Rendzina ist ein Boden, der sich aus Kalk, Dolomit oder Gipsgestein entwickelt hat. Durch Bildung und Anreicherung von Humus bildet sie einen dunkel gefärbten Oberboden aus. Unmittelbar darunter liegt das kaum verwitterte Bodenausgangsgestein. In der deutschen Bodengliederung gehört die Rendzina in die Bodenklasse derjenigen mineralischen Böden, bei denen die Bodenbildung nicht über die Entwicklung eines humosen Oberbodens hinausgeht. Je nach dem Grad der Festigkeit des Kalksteins werden drei Rendzina-Ausprägungen unterschieden: Felsrendzina aus massivem Kalkstein, Gerüstrendzina aus Kalksteinschutt und Lockerrendzina aus grabbaren, porenreichen und lockeren Kalksteinablagerungen. Während der letzten Eiszeit, dem Weichselglazial, wurden durch mächtige Gletscher Kreidesedimente aus dem Ostseebecken aufgestaucht bzw. aufgeschuppt. Die imposanten Kreideküsten der dänischen Insel Møn (Møns Klint/Königinnenstuhl) und der rügenschen Inselkerne von Jasmund (Königsstuhl) und Wittow (Kap Arkona) sind das Resultat dieser Prozesse. Bereits in der Jungsteinzeit, vor ca. 7000 Jahren, gab es auf Rügen etliche Siedlungsplätze. Angelhaken und Knochenspitzen belegen die Angel- und Stechfischerei. Ein wichtiges Rohmaterial zur Werkzeugherstellung bildete u. a. der Feuerstein aus der Rügener Kreide. Damit entwickelte sich Rügen zu einem bedeutenden Rohstofflieferanten, für mehrere Jahrhunderte. Rendzina aus Kreidekalkstein auf Rohstofflagerstätten Rügener Kreide wird z. B. für die Zementherstellung, die Produktion von Düngekalk und in Produkten der Elektro-, Lack-, Farben-, Pharma-, Kosmetik-, Gummi- und Kabelindustrie eingesetzt sowie in der Wellnessbranche und Medizin. Nach Beendigung des Rohstoffabbaus werden die Abbauflächen so hergerichtet, dass sich im Laufe von Jahrzehnten wieder Rendzinen entwickeln können.“

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