Fliegerbombe musste vor Ort gesprengt werden
HANNOVER. Im Zuge von Sondierungen auf einer Fläche am Segelflugplatz Hannover-Sahlkamp wurden vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) zunächst vier Kampfmittelverdachtspunkte identifiziert. Im Rahmen fortschreitender Erkundungen der Verdachtspunkte bis Freitagnachmittag stellte sich jedoch heraus, dass nur in einem Fall eine Anomalie vorlag. In zwei Fällen wurden sogenannte „Zerscheller“, also beim Aufschlag aufgerissene Kampfmittel, von denen keine Gefahr mehr ausgeht, vorgefunden. Weitere Erkundungen durch die Spezialisten des KBD waren erst nach Herstellung eines Sicherheitsbereiches mit einem Radius von 1.000 Metern um den Verdachtspunkt möglich. Der erforderliche Evakuierungsbereich konnte durch den Wegfall dreier Verdachtspunkte gegenüber der ursprünglichen Planung nochmals reduziert werden. Anstelle von knapp 11.000 waren so nur noch etwa 8.100 BürgerInnen von der Evakuierungsmaßnahme im hannoverschen Norden und einem Teilgebiet von Langenhagen betroffen. Ab 09:00 Uhr am heutigen Sonntagmorgen mussten sie ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Neben dem Kampfmittelverdachtspunkt waren im Bereich der Stadtgärtnerei zudem mehrere Weltkriegsgranaten gefunden worden. Mehr als 80 BürgerInnen suchten die Betreuungsstelle in der Sporthalle des Gymnasiums Herschelschule auf. 23 Personen wurden mit Krankentransportwagen in eine speziell dafür vorgesehene Betreuungsstelle in der IGS Bothfeld gebracht. Um 13:39 Uhr meldeten die Räumkräfte Sicherheit im Evakuierungsgebiet. Das Team der Kampfmittelbeseitigung konnte mit seinen Arbeiten an dem Kampfmittelverdachtspunkt auf dem Segelflugplatz beginnen. Der Verdachtspunkt bestätigte sich als 500 kg britische Fliegerbombe mit einem Langzeitzünder. Eine Entschärfung war aus Sicherheitsgründen nicht möglich, so dass eine Sprengung vor Ort erforderlich wurde. Auch die im Bereich der Stadtgärtnerei aufgefundenen Weltkriegsgranaten wurden kontrolliert gesprengt. Um 18:14 Uhr konnten die BewohnerInnen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Hannovers Finanz-, Ordnungs- und Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe und der Direktor der Feuerwehr Christoph Bahlmann zeigten sich nach Abschluss der Kampfmittelbeseitigung äußerst zufrieden mit dem Verlauf des Einsatzes. Feuerwehrdezernent von der Ohe betonte: „Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte konnte die umfangreiche und komplexe Kampfmittelbeseitigung erfolgreich abgeschlossen werden. Hierfür möchte ich den von der Evakuierung betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern, den vielen überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst ausdrücklich danken“. Auch Christoph Bahlmann bedankte sich bei den Helferinnen und Helfern: „Solch ein Einsatz zeigt, dass wir insbesondere im Zusammenspiel der verschiedenen Hilfsorganisationen, der Feuerwehr sowie der Polizei und dem Kampmittelbeseitigungsdienst gut aufgestellt sind. Auch wenn Kampfmittelbeseitigungen in Hannover wiederkehrendes Geschäft sind, bedarf es für eine solche Maßnahme einer akribischen und professionellen Vorbereitung. Hierfür bedanke ich mich sehr herzlich“. Vom Beginn des Einsatzes bis zum Abschluss der Maßnahmen war ein Großteil der Einsatzkräfte etwas mehr als 12 Stunden im Einsatz. Eingesetzt waren insgesamt 526 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen.