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Maschseefest 2023 hatte 1,7 Millionen Gäste

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Wechselhaftes Wetter und Regen verringerte Verweildauer der Gäste beim Maschseefest

HANNOVER.

Die Voraussetzungen hätten nicht besser sein können: Nach dem erfolgreichen Re-Start im ersten Nach-Corona-Sommer waren beim diesjährigen Maschseefest alle Segel auf „volle Fahrt voraus“ gesetzt. Doch eine instabile Wetterlage bestimmte die ersten zwei Wochen des Open-Air-Fests. Am Ende kamen eine halbe Million weniger Besucher und Besucherinnen als im Vorjahr (2022 waren es 2,2 Mio Gäste) – trotz des prallen Bühnenprogramms, das mit 200 Acts so umfangreich war, wie nie zuvor. Mit der Rückkehr des Sommers am vergangenen Mittwoch gab es aber noch mal einen erfolgreichen Endspurt. Zum Abschluss zählt das 36. Maschseefest rund 1,7 Millionen Gäste.

14 von 19 Tagen Maschseefest war „Schietwetter“, wie man am Hamborger Veermaster am Nordufer sagt. Mit Niederschlagsmengen von insgesamt 75 Litern pro Quadratmeter (2022: 30 l/m²), nur 54 Sonnenstunden (2022: 103 Sonnenstunden) und Durchschnittstemperaturen von um die 17 Grad (2022: 24 Grad) wurde der Festbetrieb in den ersten zwei Wochen immer wieder unterbrochen. Viele Standbetreiber passten sich kurzfristig der Wetterlage an und rüsteten mit Zeltdächern und Windschutz auf. Wetter und Maschseefest versöhnten sich mit einem gut besuchten finalen Wochenende: Am letzten Freitag und Samstag feierten nochmal 300.000 Gäste. Besucherstärkster Tag war Samstag, der 29. Juli mit 220.000 Menschen.

Neben den Wetterkapriolen gab es in diesem Jahr auch noch juristischen Gegenwind, dieser flaute ebenfalls am Mittwoch ab.

„Wir sind positiv überrascht von der hohen Besucherzahl, trotz der instabilen Wetterlage. Das zeigt, dass sich Hannover als perfekter Gastgeber präsentiert hat. Die Verweildauer der Gäste war aufgrund der Wetterkapriolen jedoch zu gering. Die Flanierlust, die das Seevergnügen maßgeblich ausmacht, war bei dem Regen nicht gegeben. So konnten wir bedauerlicherweise das anvisierte Ziel von 2 Millionen Gästen nicht erreichen“, kommentiert Hans Christian Nolte, Geschäftsführer der Hannover Veranstaltungs GmbH (HVG) die Bilanz.

19 Tage Feinschmecker-Paradies auf 20.000m²

Bei Deutschlands größtem Seefest und ausgezeichnetem Food Festival konnten die Gäste jeden Tag aus vielfältigen gastronomischen Highlights wählen. Mehr als 4.000 Sitzplätze rund ums und sogar auf dem Wasser boten die Restaurants mit ihren Länderkonzepten aus Mexiko, Japan, Syrien, Irland, Spanien oder Deutschland an. Besonders beliebt waren auch in diesem Jahr die vielen gastronomischen Events wie Winzerabende und Tastings.

19 Tage Open Air: umsonst und draußen feiern

Das diesjährige Programm war mit 200 Bühnenshows so prall wie nie zuvor in der Geschichte des Maschseefests. Zu den Highlights auf der Maschseebühne am Nordufer gehörten Carlotta Trumann am Eröffnungsmittwoch sowie Myller und Loi am Folgetag. Mr. President begeisterte am letzten Donnerstag des Fests mit der Remix-Premiere seines 90er Jahre Welthits Coco Jamboo die Massen.

Sweety Glitter & The Sweethearts gehörten neben Queen-Legend und den Toten Ärzte im Musikpark an der Maschseequelle zu den Publikumslieblingen. Songwriter sorgten im Irish Folk am Südanleger für gute Stimmung. Im Waldkater am Westufer freuten sich viele Gäste auf Salsa und Latin Music. Gute Stimmung herrschte auch mittwochs beim Queer Wednesday und der „Palo Club Night“ sowie beim Ideenboulevard am verregneten 8. August.

Das große NKR-Entenrennen bereitete großen und kleinen Gästen beste Laune und stellte einmal mehr den Maschsee in den Mittelpunkt. Zum Finale am letzten Samstagabend krachte es dann noch mal mit Deutschlands bester Queen Tribute Show mit Valentin L. Findling am Nordufer.

19 Tage Ferienspaß für Kinder

Viele Familien verbrachten das letzte Ferienwochenende beim 50sten Jubiläum der Feriencard, das mit Mitmachaktionen und einem bunten Bühnenprogramm auf der Kinderwiese gefeiert wurde.

Besonders beliebt waren die ausverkauften Fahrten mit der üstralala, dem Piratenschiff von Kapitänin Zopf: 750 kleine und große Piraten stachen in See.

19 Tage – Sicherheit, Zahlen und Daten

Die Johanniter des Ortsverbandes Hannover-Wasserturm stellten auch in diesem Jahr die medizinische Versorgung für die Besuchenden des Maschseefests sicher. Vor Ort standen zwei Unfallhilfsstellen, drei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, vier Fußstreifen, zwei Boote der Wasserrettungsgruppe und die Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) zur Verfügung. Mit rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern am Wochenende und etwa zehn unter der Woche, versorgten die Johanniter die Verletzungen der Feiernden.

Die Ehrenamtlichen der PSNV kümmerten sich nicht nur um die seelischen Belange der Gäste, sondern sorgten auch für im Getummel verloren gegangene Kinder oder deren Angehörige. Außerdem kamen an drei Tagen auf der Kinderwiese erstmals eine Kuscheltierklinik und ein Bobbycar-Parcous der Johanniter zum Einsatz. Insgesamt leisteten die Johanniter mehr als 3.000 ehrenamtliche Einsatzstunden beim diesjährigen Maschseefest.

Die Polizei Hannover hatte nur mit kleineren Delikten wie leichte Körperverletzungen und Diebstahl zu tun. Kuriosestes Ereignis: ein Betrunkener, der mit seinem Fahrrad in einen Streifenwagen fuhr. „Insgesamt war es ein friedliches Fest“, so eine Polizei-Sprecherin.

19 Tage mobil auf dem Wasser

Rund 11.000 Personen nutzten während der 19 Tage die Boote der Maschseeflotte, um zwischen den Ufern zu pendeln und die Sicht vom Wasser aus auf das Maschseefest zu genießen. Und auch die Sonderbuslinie 267 der Üstra, die zwischen Kröpcke und Strandbad pendelte, war stark frequentiert.


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