StartHannoverWarnstreik bei TUI-Tochterfirma „TUI Customer Operations“ am 11. April 2023

Warnstreik bei TUI-Tochterfirma „TUI Customer Operations“ am 11. April 2023

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Drei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis

HANNOVER.

Erstmalig seit 2015 gibt es bei der TUI-Tochterfirma „TUI Customer Operations GmbH“ (TCO) Tarifverhandlungen. In bislang drei Verhandlungsrunden gab es seitens des Arbeitgebers kein einigungsfähiges Angebot.

Am 11. April ruft ver.di die Beschäftigten der TCO daher zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Es ist der erste seiner Art in der Firmengeschichte. Am 11.04., 10 Uhr ist eine Aktion vor dem Gebäude der TUI AG (Karl-Wiechert-Allee 4, Hannover) geplant. Aufgrund des verbreiteten Home-Office gibt es außerdem eine Online-Streikversammlung am Nachmittag.

In einer Umfrage unter ver.di-Mitgliedern bewerten 74 % der Teilnehmenden das erste Angebot der Arbeitgeberseite als schlecht bis sehr schlecht. Anstatt auf die klar artikulierten Bedürfnisse der Belegschaft einzugehen, wurde ein zweites Angebot vorgelegt, das sich für die überwiegende Mehrheit noch schlechter auswirken würde. Zahlreiche Beschäftigte reagierten fassungslos bis enttäuscht.

„Auf eine tarifliche Anpassung warten die Beschäftigten seit mittlerweile acht Jahren“, so ver.di-Verhandlungsführer Lars Kalkbrenner. Seitdem sei nur eine freiwillige übertarifliche Zulage von drei Prozent gezahlt worden. „Alleine um den Kaufkraftverlust von Firmengründung bis Ende 2022 auszugleichen wäre ein Gehaltszuwachs in Höhe von 14,7 % notwendig.“

Schon zur Gründung der TCO sei die Einsparung von Personalkosten eines der Hauptziele gewesen. Die Beschäftigten würden nicht nur nach Gehaltstabelle schlechter entlohnt, sondern müssten auch noch anderthalb Stunden pro Woche länger arbeiten als in anderen TUI-Gesellschaften. Die aktuellen Preisentwicklungen treffen insbesondere die unteren Einkommensgruppen hart. Um den gesetzlichen Mindestlohn zu erreichen seien zurzeit übertarifliche Zulagen vonnöten. „Das ist für einen Welt-Konzern wie die TUI ein Armutszeugnis.“

Die ver.di-Tarifkommission fordert u. a. eine feste Entgelterhöhung um 500 Euro über alle Gehaltsgruppen und -stufen hinweg über eine Laufzeit von 12 Monaten. Arbeitgeberseitig wurden zuletzt zwei Erhöhungsschritte in Höhe von 100 Euro und weiteren 75 Euro bei einer Laufzeit von 21 Monaten angeboten.

„Das ist nochmal deutlich weniger als aktuell in anderen TUI-Gesellschaften vereinbart worden ist. Und das obwohl wir schon vorher weit weniger im Monat hatten und hier zahlreiche andere Vergütungsbestandteile und Vergünstigungen schlechter geregelt sind“, befindet ein Mitglied der Tarifkommission.


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