Wolfgang Martin liest aus seinem Buch „Paradiesvögel fängt man nicht ein ‟
BERLIN. Jeden Sonntagvormittag gegen halb Zwölf in Berlin-Köpenick gibt die „Stadtkirche St. Laurentius“ mit ihrer Schlussglocke des Gottesdienstes das akustische Signal für den Beginn der Veranstaltungsreihe APRÈS CHURCH auf dem „KunstHof Köpenick“. Sobald die letzten Töne der Glocke verklungen sind, gibt es auf der Bühne im Innenhof von Alt Köpenick 12 Kultur und Unterhaltung für Anwohner und Gäste. Am Sonntag (23.07.) war der Musikexperte Wolfgang Martin in den KunstHof gekommen um aus seinem Buch „Paradiesvögel fängt man nicht ein – Hommage an Tamara Danz‟ zu lesen. Martin hatte das Buch mit Unterstützung der Silly-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton veröffentlicht. Ohne Wolfgang Martin sähe die Geschichte der DDR-Popmusik anders aus. Der in Berlin lebende Musikredakteur kam Mitte der 1970er zur Stimme der DDR, arbeitete dann für Jugendradio DT64 und nach der Wende für den ORB und den RBB.
Der Tod von Lenore Tamara Danz ist nun bereits 27 Jahre her. Sie verstarb am 22. Juli 1996. Geboren wurde sie am 14. Dezember 1952 in Winne (heute zu Breitungen/Werra, Landkreis Schmalkalden-Meiningen). Im Jahr 1978 stieß Tamara Danz zur Familie Silly, die sich 1980 in Silly umbenannte. Die Frontfrau der Gruppe Silly avancierte zu einer der namhaftesten Rocksängerinnen der DDR und wurde international bekannt. Danz wurde 1981, 1983, 1985 und 1986 von Kritikern der DDR-Musikszene zur „Besten Rocksängerin des Jahres“ gewählt. Im Jahr 1981 holte sie Ritchie Barton zu Silly, mit dem sie auch zusammenlebte. Zu dieser Zeit gab Silly 150 Konzerte im Jahr. 1986 war Danz Sängerin der Allstar-Band Gitarreros, wo sie Uwe Hassbecker kennenlernte, den sie auch zu Silly holte. Zu den bekanntesten Silly-Songs zählen wohl Mont Klamott (1983) und Bataillon d’Amour (1986). Im Jahr 1995 wurde bei Tamara Danz Brustkrebs diagnostiziert. Im März 1996 heiratete sie ihren Bandkollegen Uwe Hassbecker. Sie starb im Juli 1996 und wurde auf dem Friedhof in Münchehofe beerdigt.