In der Galerie für Fotografie (GAF) sind seit heute Abend (5. April) bis zum Ende des Monats Fotografien von Kai Löffelbein zu sehen. Titel: „Echo Echo – Hannover Kolonial“. Der hannoversche Fotograf setzt sich, so die Einladung zur Vernissage „mit dem postkolonialen Vermächtnis Hannovers auseinander.“ Dafür habe sich der Fotograf, so weiter, im öffentlichen Raum und in musealen Sammlungen auf eine intensive Spurensuche begeben.“
Viele Gäste füllten die GAF-Halle in der einstigen Südstädter Eisfabrik an der Seilerstraße. Selbst Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay schaute für ein Grußwort vorbei. „Hannover sei schon immer ein besonderer Ort für die Fotografie gewesen“, sagte er und erinnerte daran, dass die Galerie Spektrum einer der ersten Fotogalerien in Europa gewesen sei.
In die Ausstellung führte Prof. Dr. Karen Fromm von der Hochschule Hannover ein. „Fotografie und Kolonialismus haben eine lange Geschichte“, meinte sie und betonte, das historische Verhältnis zwischen ihnen sei kritisch zu hinterfragen.
Löffelbein streifte nicht nur durch das sogenannte Afrikaviertel im Stadtteil Badenstedt und spürte den unrühmlichen Carl Peters nach, sondern hielt auch Teile der Sambesi-Landschaft des Erlebniszoos Hannover im Lichtbild fest und baute diese Aufnahmen in seine Ausstellung ein.
Kai Löffelbein (*1981) gewann mit dieser Bildserie das mit 10.000 Euro dotierte Stipendium „Hannover Shots” der Sparkasse-HannoverStiftung.
Wer sich näher mit dem Thema der Ausstellung beschäftigen möchte, sollte sich folgende Termine vormerken:
- Führung durch die Ausstellung: Donnerstag, 13. April 2023, 19 Uhr, GAF Eisfabrik, Hannover, mit Kai Löffelbein und „Hannover Shots“-Jurymitglied Prof. Dr. Karen Fromm (Hochschule Hannover)
- Künstlergespräch: Donnerstag, 20. April 2023, 19 Uhr, GAF Eisfabrik Hannover, mit Kai Löffelbein, Dr. Claudia Andratschke (Landesmuseum Hannover, Netzwerk Provenienzforschung Nds.), Tchadarou Abdoul (Generation Postmigration e.V.), Dr. Jens Binner (ZeitZentrum Zivilcourage) | Moderation: Hanna Legatis
Eine traurige Nachricht: Lumix ist Geschichte. Am Rande der Vernissage war zu erfahren, dass das „Lumix Festival für jungen Bildjournalismus“ nach dem Ende der Corona-Pandemie nicht mehr fortgesetzt wird. Der bisherige Sponsor, ein großer Hersteller von Kameras und Unterhaltungselektronik ist als Sponsor der Veranstaltung ausgestiegen. Hannover, das nach Belit Onay ja eine besondere Beziehung zum Thema Fotografie hat, verliert dadurch ein bundesweit beachtetes Fotoereignis.