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Arzneimittelengpässe gefährden Sicherheit von Patientinnen und Patienten


Ärztekammer Niedersachsen fordert effektive Maßnahmen, um Engpässe zu beseitigen

HANNOVER.

Die Ärztekammer Niedersachsen hat das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, effektive Maßnahmen gegen die immer größer werdenden Arzneimittelengpässe zu ergreifen, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Bei ihrer Sitzung am 22. April 2023 forderten die Mitglieder der Kammerversammlung deshalb eine Priorisierung der Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln.

Aktuell gibt es bei fast 500 Medikamenten Lieferengpässe, wie die Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dokumentiert. Besonders betroffen seien Antibiotika, Krebsmedikamente und Herz-Kreislauf-Medikamente.

Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. med. Martina Wenker, und Vizepräsidentin Dr. med. Marion Charlotte Renneberg kritisieren, dass bei fehlenden Medikamenten oft nur weniger wirksame Ersatzpräparate angeboten werden können, die auch nicht immer vertragen werden.

Die Kammerversammlung fordert deshalb das Bundesgesundheitsministerium auf, die Lieferwege transparent zu gestalten, Produktionsstätten in Europa zu fördern und Reserven aufzubauen und vorzuhalten. Die Delegierten verabschiedeten einstimmig eine Resolution, in der sie das Bundesgesundheitsministerium auffordern, Maßnahmen gegen den Medikamentenengpass zu priorisieren.

Die Zahl der Engpässe bei Medikamenten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Besonders betroffen sind Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen und Antibiotika, aber auch Asthma- sowie Cortison-Präparate.

Der Interessenverband Pro Generika nennt auch Herz-Kreislauf-Medikamente, Schmerzmittel und Antidepressiva, die immer wieder knapp werden. Der monatelange Mangel an Fiebersäften und Antibiotika war bis dato in dieser Form unbekannt – allein dieses Merkmal sollte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) dazu bewegen, sich der Beseitigung dieser Engpässe zuerst zuzuwenden, so die Kammerversammlung.

Die Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln gefährden die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Die Ärztekammer Niedersachsen fordert deshalb effektive Maßnahmen, um diese Engpässe zu beseitigen und die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit den benötigten Medikamenten sicherzustellen. Eine Priorisierung der Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln ist dabei dringend geboten.


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