StartPanoramaMeerestemperaturen auf Allzeithoch – Neue Rekorde im April

Meerestemperaturen auf Allzeithoch – Neue Rekorde im April

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Die Meeresoberflächentemperatur abseits der Polarmeere hat in den letzten Wochen ein ungewohnt hohes Niveau erreicht und liegt bei etwa 21 Grad. Insbesondere im tropischen Bereich des Pazifiks hat sich das Wasser stark erwärmt, was auf ein El Niño-Ereignis im weiteren Verlauf des Jahres hinweist.

Bereits Anfang April wurde mit 21,1 Grad ein neuer absoluter Rekord der Wasseroberflächentemperatur der Ozeane zwischen 60 Grad nördlicher und südlicher Breite aufgestellt. Seitdem ist die Temperatur kaum gesunken und liegt aktuell etwa 0,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Das Wasser ist auch im Ostatlantik von den Kapverdischen Inseln bis zur Iberischen Halbinsel ungewöhnlich warm.

Die Ozeane spielen für das globale Klima eine wichtige Rolle, da sie ein Drittel der vom Menschen ausgestoßenen CO2-Menge aufnehmen. Dadurch wird die Erderwärmung verlangsamt, aber auf lange Sicht führt dies zur Versauerung der Meere. Besonders Korallenriffe und Kleinstlebewesen sind davon bedroht. Mit steigender Wassertemperatur nimmt jedoch die Fähigkeit des Ozeans, CO2 zu speichern, ab.

El Niño könnte einen neuen Temperaturrekord bringen

Seit Jahresbeginn haben sich insbesondere die Bereiche rund um den Äquator im pazifischen und indischen Ozean erwärmt. Klimaexperten erwarten spätestens im Jahr 2024 ein El Niño-Ereignis im Pazifik. Dies ist eine Warmwasseranomalie vor den Küsten von Peru und Ecuador. Da die Oberfläche des Meeres in ständigem Austausch mit der Atmosphäre steht, hat ein solches Ereignis unmittelbare Folgen für die globale Lufttemperatur. In einem El Niño-Jahr erwärmt sich die Luft durch die überschüssige Energie im Wasser stärker. Im kommenden Jahr könnte daher ein neuer globaler Temperaturrekord aufgestellt werden, wie es bereits nach dem letzten starken El Niño im Jahr 2016 der Fall war.

Marine Hitzewellen nehmen zu

Eine marine Hitzewelle tritt auf, wenn ungewöhnlich hohe Meerestemperaturen über eine bestimmte Zeitspanne anhalten. In den letzten 10 Jahren haben solche Hitzewellen um 50 Prozent zugenommen. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise im Mittelmeer eine intensive Hitzewelle beobachtet, als die Oberflächentemperaturen mit knapp 30 Grad bis zu 5 Grad über dem Mittel lagen. Die Auswirkungen auf das Meeresökosystem sind gravierend, da viele Korallen diese hohen Temperaturen nicht überleben. Fische und Meeressäuger wandern daher zunehmend in polare Gewässer, um dort kühleres und nährstoffreicheres Wasser zu finden.

Aktuell liegt die globale Meeresoberflächentemperatur abseits der Polarmeere mit rund 21 Grad auf Rekordniveau. © Maine Climate Office, NOAA
Aktuell liegt die globale Meeresoberflächentemperatur abseits der Polarmeere mit rund 21 Grad auf Rekordniveau. © Maine Climate Office, NOAA
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