Nostalgie und Musikgeschichte: Fans feiern im ausverkauften Kuppelsaal die Kulthits der Kölschrocker BAP
HANNOVER.
Am Abend des 10. November 2024 brachte Wolfgang Niedeckens BAP den Kuppelsaal in Hannover zum Beben – und zur Ekstase. Schon die bloße Ankündigung der Tour „ZEITREISE 81/82“ hatte die Vorfreude der Fans angefacht: Ein Abend, der die legendären Alben „Für Usszeschnigge“ und „Vun drinne noh drusse“ mit ihren zeitlosen, überregional bekannten Songs wieder aufleben lassen sollte.
So war es keine Überraschung, dass der Saal bereits lange vor Konzertbeginn restlos ausverkauft war. Erwartungsvolle Gespräche und begeisterte Gesichter waren überall zu sehen – und mit dem ersten Akkord startete die Zeitreise in ein unvergessliches Kapitel deutscher Musikgeschichte.
Ein Nostalgie-Trip mit Gänsehautgarantie
Als Niedecken und seine Band die Bühne betraten und die ersten Töne von „Südstadt, verzäll nix“ erklangen, brandete ein Meer von Jubel und Applaus auf. Von Anfang an schaffte es Niedecken mit seiner warmen, rauchigen Stimme, eine unvergleichliche Verbindung zum Publikum herzustellen.
Das kölsche Idiom klang so vertraut, als hätten sich die norddeutschen Fans selbst in dieser Sprache geboren gefühlt. In typischer BAP-Manier folgt ein nahtloser Übergang in Klassiker wie „Nemm mich met“ und „Waschsalon“. Die Band spielte mit ungeheurer Energie und Spielfreude, jeder Song wirkte wie frisch und doch voller Erinnerungen – ein Gänsehautmoment folgte dem nächsten.
Eine musikalische und emotionale Reise
Mit „Wenn et Bedde sich lohne däät“ und „Kristallnaach“ befördert die Band das Publikum auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Diese Songs, deren Texte im gesellschaftlichen Kontext der 1980er Jahre entstanden, sind nach wie vor aktuellen Reflexionen über Sehnsüchte, politische Entwicklungen und die Herausforderungen des Alltags. Die Fans hingen an Niedeckens Lippen, jeder Vers wurde wortwörtlich mitgesungen, während sich eine Atmosphäre der Verbundenheit über den Saal legte. Besonders die melancholische Hymne „Verdamp lang her“ – Niedeckens musikalische Auseinandersetzung mit dem Tod seines Vaters – zog das Publikum in sein Bann, knapp acht Minuten Mitsingen und Tanzen, bevor es in stehendem Applaus ausbrach.
Ein Highlight jagt das nächste
Im Verlauf des Abends schaffte BAP es, die Klassiker mit neuen Arrangements zu überraschen, ohne dabei ihre Essenz zu verlieren. Die Hits „Do kanns Zaubere“ und „Ne schöne Jrooß“ begeisterten die Menge, die sich an die Zeiten erinnerte, in denen BAP die Charts eroberte. Die Neuinterpretationen schaffen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zeigen, wie sehr diese Lieder das Publikum heute noch berühren. Auch seltener gespielte Lieder wie „Fuhl ahm Strand“ und „Koot vüür Aach“ erlebten das Publikum mit Begeisterung, während auf die unvergessenen Klassiker wie „Anna“ und „Jupp“ kein Fan verzichten wollte.
Finale mit voller Kraft und Leidenschaft
Mit dem unvergesslichen „Do kanns zaubere“ leitete die Band das große Finale ein. Niedecken sang das Lied mit einer Intensität, die den gesamten Saal in Bann zog. Die Zeilen schwebten wie eine kraftvolle Erinnerung an die Magie, die Musik in das Leben der Zuhörer haben kann. Und selbst nach dem letzten Akkord von „Et letzte Leed“ wollte das Publikum noch lange nicht aufhören. Niedecken und die Band kamen wieder zurück auf die Bühne, bis der Abend letztendlich mit einer letzten Zugabe und dem Versprechen endete, dass BAP uns alle auf dieser ZEITREISE miteinander verbunden hat.
Fazit: Ein unvergesslicher Abend der Rockgeschichte
BAPs Konzert in Hannover war mehr als nur eine Zeitreise. Es war ein emotionales, elektrisierendes Erlebnis, das den Geist einer ganzen Generation zurückholte und mit jedem Song einen unvergesslichen Abend schuf. Wolfgang Niedecken und seine Band haben mit der ZEITREISE 81/82 bewiesen, dass ihre Lieder auch nach über vier Jahrzehnten nichts von ihrer Wirkung verloren haben und dass Musik grenzenlos verbinden kann.