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Montag, Dezember 8, 2025

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Angebranntes Essen – ein Fall für die Feuerwehr

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Feuerwehreinsatz in der Hüttenstraße in Hannover-Hainholz - © Fotos: Lothar Schulz 2025

Feuerwehreinsatz in Hannover-Hainholz


HANNOVER. Es war gestern am Sonnabendmittag (15.11.) kurz nach 13:00 Uhr als eine Reihe von Feuerwehrfahrzeugen in die Hüttenstraße in Hannover-Hainholz einbog. Laut Auskunft eines Feuerwehrpressesprechers war dort in einer Wohnung Essen angebrannt. Infolgedessen hatte wohl ein Rauchwarnmelder in der betreffenden Wohnung ausglöst und hatte letztendlich zu einer Alarmierung der Feuerwehr geführt. Die Feuerwehr konnte bereits nach etwa 20 Minuten die Einsatzstelle wieder verlassen. Zum Einsatz gekommen war ein Löschzug der Berufsfeuerwehr. – Ein Löschzug der Berufsfeuerwehr besteht aus zwei Hilfeleistungslöschfahrzeugen (HLF), einer Drehleiter mit Korb (DLK), einem Einsatzleitwagen Typ 1 (ELW1) des Einsatzleitdienstes (C-Dienstes) -. Meist rückt parallel zum Löschzug ein Rettungswagen (RTW) aus. Das war auch bei dem Einsatz in Hainholz der Fall. Außerdem war noch ein Kommandowagen vor Ort. Zusätzlich war auch die Ortsfeuerwehr (freiwillige Feuerwehr) Vinnhorst zur Hüttenstraße alarmiert worden und hatte ein Löschfahrzeug geschickt.

Der Bezirksrat Döhren-Wülfel gedachte den Opfern von Krieg und Gewalt

Der Bezirksrates Döhren-Wülfel gedachte den Opfern von Krieg und Gewalt
Der Bezirksrates Döhren-Wülfel gedachte den Opfern von Krieg und Gewalt

HANNOVER. Eine kleine Runde von Mitgliedern des Bezirksrates Döhren-Wülfel, einige Mitbürger sowie eine Abordnung der Döhrener Schützen gedachte am heutigen Volkstrauertag den Opfern von Krieg und Gewalt. Der Bezirksrat spendete ein Gesteck, das am Ehrenmal des 1. Weltkrieges auf dem historischen alten Döhrener Friedhof an der Fiedelerstraße niedergelegt wurde. Enno Raphael begleitete die Gedenkfeier auf seinem Akkordeon.

„Wir erinnern uns heute an Millionen Menschen, die ihr Leben verloren – in den Kriegsgebieten, in den Städten, in Lagern und auf der Flucht. Wir erinnern an das Leid, das Krieg, Hass und Diktatur über Europa und die Welt gebracht haben. Ihr Schicksal verpflichtet uns, für Frieden, Menschlichkeit und Verantwortung einzustehen“, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Gabriele Jakob. Neben ihr ergriffen auch jeweils ein Vertreter der Fraktionen von CDU, den Grünen und der SPD das Wort.

Gerhard Jonissek, Diakon der katholischen St. Bernwardgemeinde, zitierte in ergreifenden Worten aus einem Feldbrief, in denen seinen Großeltern mitgeteilt wurde, dass sein Onkel damals mit 19 Jahren bei einem Artilleriebeschuss gefallen war. Anschließend sprach er ein kurzes Gebet. Gabriele Jakob: „Wir danken Ihnen. Möge die Erinnerung an die Opfer uns leiten, zu einem Leben in Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.“

Seit 140 Jahren Uhr am Kröpcke

Vor 140 Jahren (am 14.11.1885) wurde die erste Kröpcke-Uhr ihrer Bestimmung übergeben
Vor 140 Jahren (am 14.11.1885) wurde die erste Kröpcke-Uhr ihrer Bestimmung übergeben - © Fotos: Lothar Schulz 2025

Ein Wahrzeichen der Stadt und traditioneller Treffpunkt


HANNOVER. Heute vor 140 Jahren (am 14.11.1885) wurde die erste Kröpcke-Uhr ihrer Bestimmung übergeben. Die Kröpcke-Uhr in Hannovers City ist einer der traditionellen Treffpunkte in der Stadt und eines der Wahrzeichen der niedersächsischen Landeshauptstadt. Das „Café Robby“ am zentralen Platz neben dem Hoftheater gelegen, wurde mit seinem Kaffeegarten rasch zu einem der bekanntesten Anziehungs- und Treffpunkte in Hannover. Es wurde behauptet, dass der spätere Pächter und Namensgeber des Café Kröpcke, Wilhelm Kröpcke, noch im Jahr der Pacht-Übernahme (1885) vor dem Café eine Wettersäule habe aufstellen lassen. Doch tatsächlich ging die Aufstellung der Wettersäule auf eine Initiative des Bürgervereins der Stadt zurück. Der Verein hatte aus den eigenen Reihen extra ein Komitee gebildet, das sich zum Spendensammeln schon am 21. Februar 1883 durch einen öffentlichen Aufruf an die Mitbürger gewandt hatte. Zur Verbreitung der Wissenschaft sollte das Bauwerk meteorologische Instrumente enthalten, die Einheimischen wie Fremden tägliche Witterungsberichte und -prognosen, ferner wichtige und geographische und sonstige Angaben zur Beobachtung darbieten. Erst später kam der Gedanke an weitere Informationsmöglichkeiten hinzu, wie etwa an eine Uhr. Nach gut zwei Jahren Planung und einem vom städtischen Bauausschuss bewilligten Bauantrag hatte das Bürgerverein-Komitee schließlich auch die erforderlichen 2.800 Mark aus Spenden der Bürger zusammen – und so bezeichnete der Hannoversche Courier die Einweihung der multifunktionalen Wettersäule als „wichtige Bereicherung der öffentlichen Einrichtungen an einer der frequentesten Stellen der [Georgstraßen-]Promenade“. In den 1930er Jahren war die ehemals multifunktionale Wettersäule zunächst mehr und mehr zu Reklamezwecken, zur Zeit des Nationalsozialismus dann auch zur Propaganda umfunktioniert worden. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 1943 erlebte Hannover die schwersten Luftangriffe die überhaupt auf Hannover geflogen wurden und durch die die Innenstadt nahezu völlig zerstört wurde – doch die Kröpcke-Uhr hatte „überlebt“. Der Neubau des Café Kröpcke führte am 25. Oktober 1954 zum Abbruch der Kröpcke-Uhr. Knapp ein Jahr später wurde hier am 3. Oktober 1955 eine andere Uhr nach einem Entwurf des städtischen Baurats Karl Cravatzo installiert. Diese Uhr wurde dann wegen der geplanten Bauarbeiten für die neue hannoversche U-Bahn vom Kröpcke entfernt und umgesetzt. Schließlich wurde 1977 eine vereinfachte Rekonstruktion der ursprünglichen Uhr auf dem Kröpcke aufgestellt. Der damalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg weihte die neue, alte Uhr ein. Sie wird bis heute als Ort für Kultur genutzt. So sind in der Vitrine wechselnde Ausstellungen und Kunstaktionen zu sehen. Zahlreiche Veranstaltungen und verschiedene Akivitäten finden rund um die Uhr herum statt. Am 31. Mai 2015 veranstaltete der Verein Kulturraum Region Hannover, eine große „Geburtstagsfeier“ zum 130-jährigen Jubiläum der Aufstellung der ehemaligen Wettersäule.



Bezirksrat Döhren-Wülfel: Anfrage zum „Buchladen“, zu Altkleidern und der Wunsch nach einer anderen Ampelschaltung

Hässlicher Leerstand an der Fiedelerstraße in Döhren
Hässlicher Leerstand an der Fiedelerstraße in Döhren

HANNOVER. Die Anträge der Parteien in der Novembersitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel gestern (13. November) im Freizeitheim Döhren wurden – bis auf eine Ausnahme – einstimmig durchgewunken. So votierte das Gremium geschlossen für einen Antrag der CDU-Fraktion, „die Ampelschaltung an der Kreuzung Emmy-Noether-Allee / Weltausstellungsallee so anzupassen, dass beim Linksabbiegen von der Emmy-Noether-Allee in Richtung Laatzen (aus Fahrtrichtung Kronsberg kommend) mehr Fahrzeuge pro Grünphase die Kreuzung passieren können als bisher.“
 

Ebenfalls einstimmig – nachdem einige Bedenken der Grünen ausgeräumt werden konnten  – wurde aufgrund eines von Anja Schollmeyer eingebrachten Antrages  der SPD die Verwaltung gebeten, „den Fiedelerplatz in Döhren in das Stadtplatzprogramm aufzunehmen, um die positiven Potenziale des Platzes als zentralen Stadtteilplatz herauszuarbeiten, seine Aufenthaltsqualität zu steigern und ihn an die klimatischen Herausforderungen der kommenden Jahre anzupassen.“

Nur der Wunsch der Fraktion der Grünen, den Kreuzungsbereich Fiedelerstraße/ Helenenstraße im Stadtteil Döhren für Fußgänger sicherer zu gestalten und das ordnungswidrige Abstellen von Pkw am Schnittpunkt der beiden Straßen zu verhindern, kassierte eine Gegenstimme vom AfD-Vertreter.

Die Antwort auf eine Anfrage der Sozialdemokraten ließ letztendlich eine Reihe von Fragen offen. Thema war wieder einmal der seit vielen Jahren leerstehende ehemalige Buchladen in der Fiedelerstraße in Döhren. „Ein Schandfleck“ wie es heißt. Nach § 3 Abs. 3 der Niedersächsischen Bauordnung dürfen bauliche Anlagen nicht verunstaltend wirken und dürfen auch das Gesamtbild ihrer Umgebung nicht verunstalten. Schon vor einem Jahr hatte die SPD darauf hingewiesen, die Stadt versprach seinerzeit zu prüfen, den die Rechtsprechung zum Verunstaltungsverbot nach § 3 Abs. 3 NBauO sei „allerdings äußerst dürftig.“ Weil seither der Bezirksrat nichts weiter gehört hat, hakte Willi Lindenberg für die SPD nach. Die Stadtverwaltung scheint nichts mehr weiter unternehmen zu wollen. Die verlesende Antwort aus der Bauverwaltung: „Im November 2024 erfolgte eine Anhörung des Eigentümers zu den Zuständen des Gebäudes, also zu der unzureichend gesicherten Baugrube, der verschmutzten Fassade, sowie dem abbröckelnden Putz der Fassade. 2025 wurde die Baugrube im Eingangsbereich durch den Eigentümer fachgerecht abgesichert und die Außenfassade im Eingangsbereich verputzt und neu gestrichen.“

Im Stadtbezirk Döhren-Wülfel wurden 36 Alttextilbehälter an 18 Wertstoffinseln abgebaut. Das erfuhren die Bezirksratsmitglieder auf eine Anfrage der Grünen. Und wohin nun mit den gebrauchten Klamotten? „Die Menschen in der Region Hannover können gebrauchte, gut erhaltene Kleidung zur Weiterverwendung in den Sozialkaufhäusern der karitativen Einrichtungen abgeben. Viele Kirchengemeinden unterhalten zudem Kleiderkammern, welche sich auch immer über gut erhaltene Kleidungsstücke zur Weitergabe freuen. Weiterhin können Alttextilien vielmals in Alttextilbehältern auf halb-öffentlichen Flächen wie auf Supermarktparkplätzen abgegeben werden. Ergänzend dazu werden auch auf den städtischen Wertstoffhöfen Alttextilbehälter vorgehalten“, heißt es dazu in der Antwort. Und alte, defekte Kleidung könne im Restmüll entsorgt werden.

Bezirksrat Döhren-Wülfel: Beim Deutschen Pavillon tut sich nichts

Der Deutsche Pavillon auf dem Expo-Gelände steht leer
Der Deutsche Pavillon auf dem Expo-Gelände steht leer

HANNOVER. Die Antworten aus dem Rathaus waren nicht ganz so befriedigend wie erhofft. Unter anderem hatte in der November-Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel gestern (13. November) die SPD-Fraktion sich nach dem Deutschen Pavillon auf dem Expo-Ostgelände erkundigt. „Um die Zukunft des Deutschen Pavillons auf dem Expo-Ost-Gelände ist es stillgeworden“, sagte Jens Schade und wollte wissen, wie es dort weiter geht. Stadtbezirkskoordinator Sven Berger verwies darauf, dass der Pavillon im Januar 2024 an die Bene-Stiftung verkauft wurde, räumte dann aber ein: „Es gibt aktuell keine Nutzung der Immobilie.“ Berger weiter: „Es besteht ein wirksamer Kaufvertrag, der bislang noch nicht vollzogen wurde. Die Verhandlungen mit der Vertragspartnerin laufen.“ Mehr wollte oder konnte Sven Berger den Ortspolitikern nicht mitteilen.

Bevor im großen Saal des Freitzeitheims Döhren aber die Anfragen der Fraktionen mehr oder weniger genau beantwortet wurde, informierte der Chef des Polizeikommissariats Döhren, Polizeioberrat Sven Schremmer, die Ortspolitiker über das Ende einer seit 1956 bestehenden Tradition. Die Polizeistation in Mittelfeld wird zum Ende dieses Jahres ihre Tore schließen. „Die Polizei wird aber weiter in Mittelfeld präsent sein“, so Schremmer. Angedacht ist etwa eine wöchentliche Sprechstunde möglicherweise am Rübezahlplatz.

Daneben berichtete Südschnellweg-Chefplaner Reinmar Wunderling dem Bezirksrat über den Stand der Arbeiten am Südschnellweg. „2029 werde ich mit einem Auto durch den Tunnel fahren“, versicherte er, sagte dann aber: „Ich weiß nur noch nicht, ob in einem Privatfahrzeug oder mit einem Baustellenwagen.“ Jedenfalls wird derzeit an der Rückverlegung der Stadtbahngleise in gerader Fahrtrichtung gearbeitet. Wunderling: „Dann quietscht es auch nicht mehr so.“ Während der Zeugnisferien zum kommenden Schulhalbjahresende werden wegen der Verlegung der Schienen statt Stadtbahnen ersatzweise Busse zum Einsatz kommen.

Einmütig stimmte der Bezirksrat auch der Verlängerung einer Veränderungssperre für das Grundstück Wichmann zu. Damit soll verhindert werden, dass ein Investor dort so bauen kann, wie er will. In der Verwaltung wird an einem Bebauungsplan für das Grundstück gearbeitet.

Totale Ablehnung: Die neue Stellplatzsatzung für die Stadt Hannover wurde mit den Stimmen von CDU und AfD abgelehnt. Die übrigen Parteien nahmen die Drucksache lediglich „zur Kenntnis“. Einverstanden war niemand mit dem Satzungsentwurf. Er sieht vor, dass bei Neubauten von Wohnhäusern keine Stellplätze mehr verlangt werden können. „In Döhren-Wülfel sind Parkplätze bereits Mangelware“, sagte Jens Schade von der SPD. Es gehe gar nicht, bei weiteren Wohnhäusern auf Stellplätze auf dem Privatgrundstück zu verzichten. Allerdings kann die Stadt selbst daran ebenfalls nichts ändern, weil eine neue Vorschrift in der niedersächsischen Bauordnung dies so zwingend vorschreibt. Da man es nicht ändern könne, werde die Satzung dann eben nur zur Kenntnis genommen.

„Die Zahl der Marktstände auf dem Bauernmarkt Fiedelerplatz hat sich in den vergangenen Jahren leicht rückläufig entwickelt. Während in den Jahren 2018 bis 2020 durchschnittlich 12 bis 14 Stände verzeichnet wurden, sind es derzeit regelmäßig 8 bis 10“, erfuhr der Bezirksrat aufgrund einer Anfrage der Grünen. Der Markt sei aber „nach derzeitigem Stand nicht akut gefährdet.“ Die Stadt:

„Die Verwaltung steht im engen Austausch mit dem Bauernmarktverein. Der Verein hat klare Kriterien für die Aufnahme neuer Mitglieder, die streng kontrolliert werden. Laut Auskunft des Bauernmarktvereins bestehen vor allem Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung. Derzeit wird jedoch mit zwei potenziellen neuen Mitgliedern verhandelt, die langfristig zur Bereicherung des Marktangebots beitragen sollen.“

Im Jahr 2022 wurde bei einem Verkehrsunfall ein Baum nahe dem Döhrener Turm so schwer beschädigt, dass er gefällt werden musste. Eine Ersatzpflanzung wird es nicht geben. Die CDU-Fraktion hatte nachgefragt. „Der gefällte Baum kann aufgrund von Leitungen im Boden leider nicht ersetzt werden. Die Leitungsträger untersagen der Verwaltung eine Nachpflanzung an diesem

Standort“, hieß es aus dem Rathaus.

Geschlossen verabschiedete der Bezirksrat Döhren-Wülfel einstimmig einen von der SPD-Fraktion eingebrachte Antrag. Darin wird die Stadt gebeten, „im 1. Halbjahr 2026 über die Kinderkulturarbeit im Stadtbezirk 8 zu berichten.“ Dr. Gudrun Koch: „Die Stadtteilkulturarbeit ist eine wichtige kommunale Aufgabe. Insbesondere die Arbeit mit Kindern in benachteiligten Stadtteilen ist von besonderer Bedeutung. Die Stadt setzt dafür Personal ein. Es besteht ein öffentliches Interesse daran, zu erfahren, wie diese Arbeit ausgestaltet wird.“

Zwei Prinzessinnen herrschen über Hannovers Narren

Vorstellung der neuen Karnevalsmajestäten
Vorstellung der neuen Karnevalsmajestäten

HANNOVER. Die Macht bei den Karnevalisten ist fest in weiblicher Hand. Über Hannovers Narren herrschen jetzt bis Aschermittwoch zwei Prinzessinnen. Einen Prinz Karneval gibt es nicht.

Angela Linke besteigt als Ihre Lieblichkeit Angela II. erneut den närrischen Thron. Bereits vor elf Jahren schwang sie das Zepter des Frohsinns über die Jecken von der Leine. „Angela ist Mutter, Oma, Schwiegermutter und liebt es von ganzen Herzen. Seit ihrer Kindheit schlägt ihr Herz für den Karneval. 48 Jahr Bühnenerfahrung sprechen für sich“, heißt es in einer Mitteilung des Komitees Hannoverscher Karneval (KHK). Die im Zivilberuf „Arzthelferin mit Leidenschaft“ trainiert zwar bei Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß e.V.; das Prinzessinnenamt stellt aber in diesem Jahr kein einzelner Karnevalsverein, sondern das KHL selbst, erzählt Präsident Jens Giering.

Ihr zur Seite steht als Kinderprinzessin Malia I. Die 10jährige Grundschülerin von der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß begann bereits als Sechsjährige mit dem Garde- und Schautanz und steht auch seit 2024 als Tanzmariechen auf der Bühne. „Ich liebe es, zu tanzen und auf der Bühne zu stehen“, sagt sie, aber ihr Herz schlägt daneben für Achterbahn-fahren. „Je schneller, je besser!“

Am kommenden Sonnabend (15. November) werden die Narren um 11:11 Uhr das Neue Rathaus von Hannover stürmen und offiziell die fünfte Jahreszeit verkünden.

Marianne Rosenberg verwandelt das Capitol Hannover in einen „Bunten Planeten“

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 - Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm


Pop, Disco, Schlager und ganz viel Nähe – das Capitol feiert Marianne Rosenberg

Ein dicht gefüllter Club, gespannte Erwartung und dann diese Stimme: Marianne Rosenberg hat am Donnerstagabend ihre „Bunter Planet“-Tour im Capitol Hannover präsentiert – ein Abend, der konsequent auf Nähe setzte und genau deshalb so groß wirkte. Wo sonst große Hallen die Distanz vergrößern, entschied sich Rosenberg für ein Setup, das den direkten Kontakt sucht: Clubbühne statt Arena, Groove statt Pathos, Haltung statt Nostalgie. Heraus kam ein Konzert, das tanzbar, emotional und zeitlos zugleich war – mit neuen Stücken vom aktuellen Album „Bunter Planet“ und den Klassikern, die seit Jahrzehnten zum kollektiven Gedächtnis gehören.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Ankommen im Capitol: Clubenergie vom ersten Moment an

Schon vor Konzertbeginn lag Clubstimmung in der Luft. Das Capitol, mit seinen kurzen Wegen und der klaren Sicht von fast allen Plätzen, erwies sich erneut als idealer Konzertort: nah am Geschehen, satt im Klang, präzise im Licht. Als das Saallicht dunkler wurde und die ersten Takte über die Lautsprecher rollten, fühlte man sofort, wofür diese Tour konzipiert wurde: Bewegung, Begegnung, Mitsingen. Kein großes Vorspiel, keine unnötige Verzögerung – stattdessen ein pointierter Auftakt, der die Richtung vorgab: Disco-Puls, Pop-Hooks, Schlagermelodik, zueinander gezogen und in die Gegenwart übersetzt.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Die Dramaturgie des Abends: Vom Beat zur Ballade und zurück

Rosenberg und ihre Band strukturierten den Abend in Bögen. Die erste Phase: klar tanzbar, mit den elektronischen Texturen und glitzernden Synths, die das neue Material prägen. Die zweite Phase: reduziert und balladenfreundlich – eine Einladung zum Lauschen, die die Stimme in den Mittelpunkt rückte. Danach zog das Tempo wieder an: vier, fünf Nummern am Stück, sauber in- und übereinander gemischt, dramaturgisch gesteigert bis zum Finale und der fälligen Zugabe. Es war weniger eine Aneinanderreihung einzelner Titel als vielmehr ein durchkomponierter Konzertfluss, in dem die Übergänge genauso wichtig wirkten wie die Refrains.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

„Bunter Planet“ live: Haltung zum Tanzen

Das Herzstück des Abends kam aus dem aktuellen Album „Bunter Planet“. Diese Songs sind für die Bühne gebaut: groovebetont, elegant arrangiert, mit Botschaften von Freiheit, Respekt und Zuneigung, die Rosenberg niemals mit erhobenem Zeigefinger vorträgt, sondern in Bewegung übersetzt. Der Titeltrack bündelte genau dieses Versprechen – eine optimistische Grundierung, die sich im Publikum spiegelte. Ebenso wirkten neue Stücke, die den Zusammenhalt beschwören, ohne Parolen auszuteilen: Musik als Einladung statt als Ansage.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Klassiker mit Gegenwartsbezug: Wenn Erinnerungen tragen

Natürlich fehlten die Evergreens nicht: Wenn bei „Er gehört zu mir“ die Hände hochgehen und jede Zeile sitzt, dann ist das nicht nur Nostalgie, sondern gelebte Popgeschichte. „Marleen“ und „Lieder der Nacht“ knüpften nahtlos an diese Stimmung an – nicht als museale Zitate, sondern als lebendige Referenzen, die in den aktuellen Produktionssound eingebettet sind. Genau darin liegt Rosenbergs Kunst der Gegenwart: Gestern und Heute ergeben keinen Stilbruch, sondern ein Kontinuum, das die eigene Biografie annimmt und neu beleuchtet.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Stimme, Band, Sound: Präzision mit Wärme

Auffällig war die Balance zwischen Druck und Wärme. Die Rhythmusgruppe gab den Songs den nötigen Schub, Keyboards und Gitarren zeichneten die Farben nach, und die Backing Vocals setzten die Konturen. Darüber: diese charakteristische Rosenberg-Timbre, präsent und konzentriert, ohne sich je in überflüssiger Virtuosität zu verlieren. Der Mischsound im Capitol tat sein Übriges: griffige Bässe, klare Mitten, unangestrengte Höhen – genau die Art von Transparenz, die tanzbare Musik braucht, um im Raum zu funktionieren. Das Lichtdesign blieb dynamisch, aber nie grell; Farbübergänge statt Strobogewitter, Akzente statt Effekthascherei.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Clubnähe als Prinzip: Zwischen Ansage und Augenblick

Zu den stärksten Momenten gehörten die Zwischenansagen – persönlich, punktgenau, nie zu lang. Rosenberg erzählte in knappen Bildern, warum dieses Programm ihr am Herzen liegt: Vielfalt, Zugewandtheit, Mut zum eigenen Ton. Kein Dozieren, sondern ein kurzer Blick hinter den Vorhang. Gerade in der Clubumgebung tragen solche Augenblicke, weil sie ohne Distanzverlust stattfinden. Man spürte, wie sehr Rosenberg diese Unmittelbarkeit schätzt – ein Eindruck, der sich in zahlreichen Publikumsinteraktionen verdichtete: Lächeln, Handzeichen, kurze Dialoge in den vorderen Reihen. Es war dieser fließende Wechsel zwischen Performance und Kontakt, der den Abend prägte.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Neue Stücke, neuer Kontext: Warum das Material auf die Bühne gehört

„Bunter Planet“ ist ein Album, das Rhythmus als Träger von Haltung versteht. Live gewann das Material an Griffigkeit: Der Bass drückte ein wenig mehr, die Drums setzten klarere Marken, die Synth-Layer erhielten Luft und Tiefe. So klingen Songs, die nicht allein im Studio gedacht sind, sondern auf den Raum zielen – und im Capitol besonders gut aufgingen. Die Hooklines ließen sich schon nach kurzer Zeit mitsummen, die Grooves sorgten für Bewegung selbst auf den hinteren Rängen. Es ist die zugängliche Moderne, die diese Musik trägt: eigenständig genug, um nicht austauschbar zu sein, eingängig genug, um zu verbinden.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Kurze Balladenruhe, dann wieder Puls

Die Balladenpassage in der Mitte wirkte wie bewusstes Innehalten. Hier standen Text und Stimme im Vordergrund; das Arrangement trat zurück, Raum und Atem waren die eigentlichen Instrumente. Danach wendete sich das Blatt: Beats hoch, Licht auf Fahrt, und es entstand jener zweite Konzertbogen, der den Abend in Richtung Finale trug. Der dramaturgische Effekt funktionierte: Kontraste schärfen Aufmerksamkeit, und genau das machte den letzten Drittel dynamisch – bis zur Zugabe, die das gemeinsame Singen noch einmal bündelte.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Publikum und Stimmung: Hannover als Resonanzraum

Hannover ist ein gutes Pflaster für Popkonzerte, die auf Präzision und Nähe setzen. Das Publikum war offen, aufmerksam und in bester Singlaune. Gerade in den Refrain-Momenten trug der Saal – ein Chor aus Erinnerung und Gegenwart, der Rosenbergs Songs mühelos aufnahm. Wer im Capitol häufig Konzerte erlebt, weiß: Wenn die Dramaturgie stimmt, kippt die Stimmung irgendwann von Erwartung in Begeisterung. Genau dieser Umschlag passierte an diesem Abend; von da an trug sich die Show fast von allein.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Einordnung: Jenseits von Nostalgie, mitten im Jetzt

Rosenbergs Karriere ist lang, die Liste ihrer Hits entsprechend groß. Doch die entscheidende Botschaft dieses Abends lautete: Das Hier und Jetzt ist keine Zugabe, sondern Kern. Die neuen Songs behaupten ihren Platz, ohne die Klassiker zu verdrängen; die Klassiker behaupten ihre Geschichte, ohne die Gegenwart zu bremsen. Dieses Gleichgewicht gelingt nur, wenn eine Künstlerin ihren eigenen Maßstab setzt. Rosenberg tut das – souverän, klar, unaufgeregt.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Das Capitol als Mitspieler

Das Capitol erwies sich erneut als Mitspieler und nicht nur als Bühne. Sichtlinien, Akustik, Atmosphäre – die Parameter, die Clubshows tragen, stimmten. Die Nähe zum Publikum ist hier kein Versprechen, sondern Bauprinzip. Wer den Raum kennt, weiß: Zwei, drei Schritte entscheiden darüber, ob ein Abend unter die Haut geht. Für die „Bunter Planet“-Tour war dieser Ort die richtige Wahl.

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Konzert von Marianne Rosenberg mit ihrer BUNTER PLANET Tour 2025 – Capitol in Hannover am 13.11.2025 © Ulrich Stamm

Ein Abend der Verbindung

Marianne Rosenberg hat in Hannover gezeigt, wie zeitgemäß deutschsprachige Pop- und Schlagertradition klingen kann, wenn man sie neu denkt: tanzbar, hell, melodisch präzise, aber mit Haltung. Der Abend im Capitol war keine Best-of-Show und keine Versuchsanordnung, sondern ein organischer Konzertbogen, in dem Gegenwart und Erinnerung füreinander arbeiten. So entstanden jene kostbaren Momente, in denen ein Saal gemeinsam atmet – und genau deshalb singt.

Bald steht Weihnachten vor der Tür – der Baum ist schon da

Hannovers Weihnachtsbaum wird aufgestellt
Hannovers Weihnachtsbaum wird aufgestellt

HANNOVER. Das Jahr 2025 neigt sich seinem Ende zu. Nun steht bereits ein großer Weihnachtsbaum vor der Marktkirche in Hannover. Und in wenigen Tagen wird es rund um St. Georgii et Jacobi (so der Name der Marktkirche) wieder nach heißen Waffeln und Glühwein duften. Denn am 24. November öffnet der Weihnachtsmarkt in der City der Leinemetropole seine Tore.

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Hannovers Weihnachtsbaum wird aufgestellt

Im Landesmuseum gibt es jetzt den „WeltenRaum“

Museumsdirektorin Prof. Dr. Katja Lembke stellt den neuen „WeltenRaum“ vor
Museumsdirektorin Prof. Dr. Katja Lembke stellt den neuen „WeltenRaum“ vor

HANNOVER. „Kuppelhalle“ der „WeltenRaum“. In einer 6,5 Meter durchmessenden und knapp vier Meter hohen Rotunde lassen sich in Rahmen einer animierten und interaktiven 360-Grad-Projektion alle Welten des Museums erkunden. Heute (13. November) stellte die Museumsdirektorin Prof. Dr. Katja Lembke, Wiebke Hemme, Projektkoordinatorin »WeltenRaum« und Tobias Schmithals, Mediendesigner »WeltenRaum«, das neue Projekt der Öffentlichkeit vor.

Drei verschiedene Panoramen laden dazu ein, ausgewählte Objekte immersiv zu erleben und sich anhand von Fotos, Filmen, Texten und Animationen tiefergehend und fachübergreifend zu informieren. Dabei werden assoziative Verbindungen zwischen den MuseumsWelten aufgegriffen und individuell erfahrbar gemacht. Die Schaubilder reichen von den »Vergangenen Welten«, einem prähistorischen Dinosaurier-Panorama, über die »Fantastischen Welten«, dem fantasievoll gestaltete Innenleben einer mittelalterlichen Ritterburg, bis hin zu den »FarbWelten«, ausgehend von den impressionistischen Werken der Landesgalerie. „Durch das aktive Auswählen einzelner Elemente partizipieren die Besuchenden an dem neuartigen »Ausstellungsformat«, lernen Objekte in der digitalen Welt neu zu verknüpfen und tauchen als aktiver Part in andere Welten ein“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des Museums. Prof. Dr. Katja Lembke: „Ein Fokus wurde bei der Konzeption auf junge Besuchergruppen gelegt, die durch die innovative Technik besonders angesprochen werden sollen.“

Der neue WeltenRaum soll nicht nur eine zentrale Rolle in der Digitalisierungsstrategie des Landesmuseums Hannover einnehmen, sondern durch seine Platzierung in der repräsentativen Kuppelhalle zugleich prominenter Teil einer sozialräumlichen Öffnungsstrategie des WeltenMuseums sein. „Im Rahmen der Neukonzeption der Landesgalerie zu den KunstWelten wird die Kuppelhalle zu einem »Dritten Raum« umgestaltet, dessen Aufenthaltsqualität durch das neue immersive Erlebnis gesteigert werden soll“, so das Museum.

Großzügig gefördert wurde die Entwicklung und Realisierung des WeltenRaums mit rund 1,1 Millionen Euro seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur aus Mitteln des Programms »zukunft.niedersachsen« der VolkswagenStiftung.

Im „WeltenRaum“ ist das Landesmuseum in einer 3-D-Graphik mit der im Krieg zerstörten Kuppel zu sehen. Ob geplant ist, diese Kuppel wiederherzustellen? Aktuell nicht, sagt Prof. Dr. Katja Lembke. Aber man werde ja noch träumen dürfen.

70 Jahre Bundeswehr

Feierliches Gelöbnis vor dem Neuen Rathaus in Hannover am 12.11.2024
Feierliches Gelöbnis vor dem Neuen Rathaus in Hannover am 12.11.2024 - © Symbolfoto/Archiv: Lothar Schulz 2024

Weil Frieden nicht selbstverständlich ist


BERLIN. „Weil Frieden nicht selbstverständlich ist“ mit diesem und zahlreichen ähnlichen Sprüchen wirbt die Bundeswehr derzeit für sich und um neue Soldatinnen und Soldaten. Heute vor 70 Jahren (am 12. November 1955) wurde die Bundeswehr in Folge des Kalten Krieges gegründet. Bereits am 6. Mai 1955 war die BRD der North Atlantic Treaty Organization (NATO) beigetreten und am 07. Juni 1955 wurde das Verteidigungsministerium gegründet. Vorgängerinstitution war das Amt Blank (auch als Dienststelle Blank bezeichnet), welches von Oktober 1950 bis Juni 1955 beim Bundeskanzleramt angesiedelt war. Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 hat sich die Bundeswehr stetig weiterentwickelt. 1990 musste die Bundeswehr die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR in eine neue – gesamtdeutsche – Bundeswehr integrieren. Zunehmdend hatte die Truppe dann auch vielfältige Aufgaben als „Armee im Einsatz“ im internationalen Krisenmanagement zu erfüllen. Auch bei Katastrophen und Krisen im Inland wurde die Bundeswehr eingesetzt. So arbeiteten Soldatinnen und Soldaten bei der
Flutkatastrophe 2021, den Waldbränden in Brandenburg und Sachsen-Anhalt 2022 und der Corona-Pandemie Hand in Hand zusammen mit zivilen Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr. Doch seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 rückte der zentrale Auftrag der Bundeswehr wieder verstärkt in den Mittelpunkt: Kernauftrag ist und bleibt die Verteidigung. Seit 1955 ist dieser im Grundgesetz festgelegte Auftrag der Bundeswehr unverändert: die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten. Während des Kalten Krieges stellte sich die Truppe auf die Verteidigung der innerdeutschen Grenze ein. Heute, 70 Jahre später, unterstützt die Bundeswehr ihre NATO-Verbündeten – unter anderem im Baltikum. Die Grundprinzipien, auf denen die Bundeswehr gegründet wurde – „Bündnisverantwortung, Verteidigungsfähigkeit und demokratische Kontrolle“ – sind nach wie vor entscheidend für ihre Identität. Aus Anlass des 70. Jahrestages der Gründung der Bundeswehr fand heute in Berlin ein feierliches Gelöbnis statt. Auf dem Platz zwischen dem Bundeskanzleramt und Gebäuden des Bundestages waren 280 Rekrutinnen und Rekruten angetreten. Sie gelobten, «der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen». Bei der Veranstaltung war viel Politprominenz zugegen. Redebeiträge gab es von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.